Soziale Medien wandeln den Alltag

MOOCs revolutionieren die Bildung

MOOC, wie die Medien die neuen digitalen Lernformate für den individuellen Gebrauch zu Hause schnell nannten, steht für Massive Open Online Course, meint also wörtlich ein für jeden verfügbares Format online. - Foto: pixabay.com/geralt/CCO
MOOC, wie die Medien die neuen digitalen Lernformate für den individuellen Gebrauch zu Hause schnell nannten, steht für Massive Open Online Course, meint also wörtlich ein für jeden verfügbares Format online. - Foto: pixabay.com/geralt/CCO

Soziale Medien sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Der Begriff der sozialen Medien meint dabei weit mehr als die einschlägigen Netzwerke: Als Medium wird alles bezeichnet, was in irgendeiner Art und Weise als Kommunikationsmittel dient.

Neue Entwicklungen machen Schule: MOOCs revolutionieren die Bildung

Firmen verlegen Mitarbeiterschulungen in elektronische Formate, Bücher erscheinen als E-Books, Schulen rüsten mit Smartboards und Tablet-PCs nach: Die Bildung ist schon lange elektronisch, zumindest in relevanten Teilen. Ganz ohne menschliche Lehrkräfte, die die Nutzung der digitalen Inhalte anleiten, ging es allerdings bisher nicht. Das ändert sich langsam. Im Internet zeichnet sich ein Trend ab, der die Bildung immer weiter demokratisiert. Sogenannten MOOCs wurden zwar schon in den 2000er Jahren produziert, waren damals aber kein wirklicher Erfolg.

Das hat sich in den letzten fünf Jahren massiv geändert. Denn Bildung kann digital sehr viel mehr als analog. MOOC, wie die Medien die neuen digitalen Lernformate für den individuellen Gebrauch zu Hause schnell nannten, steht für Massive Open Online Course, meint also wörtlich ein für jeden verfügbares Format online. Meist handelt es sich dabei um Videos, die mit Links zu anderen Quellen im Video- oder Textformat, seltener im Audioformat, verlinkt sind. Im Rahmen dieser Kurse kann alles Mögliche vermittelt werden: Von Matheunterricht für Grundschüler über Kochkurse bis hin zur sprichwörtlichen Raketenwissenschaft ist alles möglich.

Nutzung in unterschiedlichem Rahmen

Plattformen wie Coursera und FutureLearn, EdX und Open Course World arbeiten mit klassischen Bildungseinrichtungen zusammen und können dadurch hochwertige digitale Lerninhalte anbieten. Studierende haben so aus aller Welt (und vom heimischen Sofa aus) Zugriff auf die Kurse, die sie benötigen. Werden Inhalte an der eigenen Universität nicht angeboten, findet sich vielleicht hier ein Angebot einer anderen Universität. Die meisten Kurse sind tatsächlich kostenlos. Lediglich der Nachweis, dass man teilgenommen hat oder Prüfungen in den Wissensgebieten abgelegt hat, ist kostenpflichtig. Vom einfachen Zertifikat über B. A. und Master-Abschlüsse ist derzeit alles möglich.

Aber nicht nur für Studierende sind die Angebote interessant. Firmen haben entdeckt, dass sich Mitarbeiterschulungen und Fortbildungsangebote auf diese Art und Weise einfach erstellen, verwalten und bedarfsgerecht anbieten lassen. Finanziell ist das Format ebenfalls interessant, denn einmal ins Netz geladen, kostet die Pflege der ununterbrochen verfügbaren Kurse für beliebig viele Teilnehmende nicht mehr viel. Der logistische Aufwand ist überschaubar, und die Kurse sind weltweit verfügbar.

Lernen nach den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft

Während die Ausbildung von Lehrkräften nur sehr schleppend und langsam umgebaut wird und der Bildungsapparat sich nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern nur langsam bewegt, bieten MOOCs ungeahnte Möglichkeiten. Die Kurse lassen sich verhältnismäßig schnell produzieren, so dass Lernen im Rahmen der digitalen Formate perfekt auf die neuesten Erkenntnisse aus der Entwicklungspsychologie, aus den Neurowissenschaften und der Gehirnforschung abgestimmt werden kann. Die Kurse haben also nicht nur inhaltlich den Anspruch, auf dem neuesten Stand zu sein, sondern auch didaktisch.

Übrigens gehört zu den wertvollsten Erkenntnissen der Wissenschaft, dass beim Lernen Pausen wichtig sind. Die meisten Videosessions sind in Häppchen von etwa 20 Minuten Länge gepackt – danach braucht das Gehirn eine Pause. Und weil auch das online besser geht, sind Angebote wie das von www.lapalingo.com ideal, um sich mit Freunden zur Lernpause zu treffen.

Demokratisierung der Bildung

Die deutsche Schulausbildung ist kostenlos. Aber das ist nicht in allen Ländern der Welt so, und insbesondere höhere Bildung ist mit hohen Kosten verbunden. Dabei ist nicht nur das häufig nötige Schulgeld ausschlaggebend: Auch die Verluste, weil ein Familienmitglied nicht arbeitet, sondern lernt, müssen eingerechnet werden. MOOCs sind auch in den späten Abendstunden verfügbar, können immer und jederzeit abgerufen werden. Damit ermöglichen sie Menschen den Erwerb von Bildung und Wissen, die normalerweise keinen Zugang dazu hätten.

Da eine schnelle Internetverbindung in allen Ländern der Welt (außer Deutschland) inzwischen flächendeckend verfügbar ist, revolutionieren die MOOCs den Bildungsmarkt tatsächlich. Und zwar dort, wo es am nötigsten gebraucht wird. Längst sind nicht nur hochspezielle, akademische Inhalte online verfügbar, sondern simple Kurse in Erste-Hilfe, ausgewogener Ernährung oder Kinderpflege.

Alles lernen oder was?

Natürlich ist Lernen nicht das ganze Leben. Soziale Medien verändern auch die Beziehungen, die wir zu unseren Mitmenschen pflegen. Wir tauschen auf Twitter, Snapchat, Instagram und ähnlichen Plattformen Impressionen unserer Mahlzeiten, holen unsere Kochrezepte aus dem Internet und kaufen dort sogar ein. Da der Großeinkauf an Lebensmitteln auch im Netz aufgrund der geteilten Versandgebühr günstiger ist, tut man sich neuerdings sogar zum Einkaufen wieder zusammen. Das abendliche Fernsehprogramm wird über AppleTV genossen, wenn es nicht gar Netflix ist. Und die Lieblingsserie wird natürlich nicht mehr am Telefon bequatscht, sondern bei WhatsApp.