Sicherheit bei der Gartenarbeit – von rutschfesten Schuhen bis Schnittschutzhose

Ein Garten ist in vielerlei Hinsicht eine Wohltat. Eine grüne Oase lädt zum Verweilen ein, trägt zum Stressabbau bei und wirkt insgesamt beruhigend auf den gesamten Organismus. Selbst die Gartenarbeit hat durch die körperliche Aktivität und den Aufenthalt an der frischen Luft positive Effekte auf die Gesundheit. Allerdings darf das Thema Sicherheit beim Werkeln nicht vernachlässigt werden. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie Sie sich vor typischen Verletzungen schützen.

Sichere Schuhe für Schutz und Halt

Zahlreiche Verletzungen ereignen sich durch Stürze. Bemooste und feuchte Steine und rutschige Leitern, aber auch ungeeignetes Schuhwerk sind für viele Unfälle verantwortlich. Um das Risiko zu minimieren, sind Arbeitsschuhe mit rutschhemmender Sohle Pflicht. Abzuraten ist von halboffenen Gartenschuhen. Was beim Unkrautjäten nicht weiter tragisch ist, wäre auf Leitern sowie beim Umgang mit motorisierten Gerätschaften fahrlässig. Je nach Tätigkeit, sind sogar herkömmliche Arbeitsschuhe unzureichend. Der TÜV Thüringen erklärt: „Besondere Vorsicht ist bei den Kantenschneidern walten zu lassen. Gerade bei denen, die mit einem Messer ausgestattet sind.“ Arbeitsschutzexperte Ken Hauser empfiehlt Sicherheitsschuhe. Sie verfügen über eine nahezu unverwüstliche Zehenkappe aus Metall oder Kunststoff.

Wenn es laut wird Gehörschutz tragen!

Ein Garten ist ein Ort der Ruhe und Entspannung. Ausnahmen bilden allerdings die Regel und viele Hobbygärtner können aus Erfahrung sagen, dass die Ohren nicht immer geschont werden. Einige Gartengeräte verursachen ordentlich Lärm und sind eine Gefahr für das empfindliche Hörorgan. Besonders belastend, ist der Umgang mit einigen Heckenscheren. Sie befinden sich beim Stutzen von Hecken und Sträuchern nah am Kopf, weshalb der Lärm unmittelbar einwirkt. Bis zu 100 Dezibel erreichen manche Modelle. Angesichts der Tatsache, dass eine derartige Lautstärke schuld an irreparablen Schäden am Gehör sein kann, sollte das Tragen eines Gehörschutzes selbstverständlich sein.

Ab 85 Dezibel sind Hersteller sogar verpflichtet darauf hinzuweisen. Bei dieser Schwelle beginnt der Beschädigungsbereich. Klassische Ohrstöpsel sind allerdings nicht die ideale Wahl, um die Sicherheit bei der Gartenarbeit zu gewährleisten: Da der Gehörgang abgedichtet wird, verspüren empfindliche Menschen Schwindelgefühle und Übelkeit. Beim Hantieren mit Heckenscheren und Co. kann das sehr gefährlich werden. Kapselgehörschützer bedecken die gesamte Ohrmuschel und bieten zuverlässigen Schutz, ohne das etwas in den Gehörgang geführt werden müssen. Beim Kauf sollte allerdings auf eine komfortable Polsterung wert gelegt werden. Minderwertige Produkte können unangenehme Druckstellen auslösen und machen die individuelle Anpassung aufgrund beschränkter Einstellungsmöglichkeiten nahezu unmöglich. Ein professioneller Gehörschutz von Engelbert Strauss, dem bekannten Experten für Arbeitsschutzprodukte, schützt die Ohren mit guten Dämmeigenschaften zuverlässig vor bleibenden Gehörschäden, ohne durch mangelnde Passform abzulenken.

Ein Gehörschutz ist unter anderem bei folgenden Geräten ratsam:

  • Kettensäge
  • Rasentrimmer
  • Heckenschere
  • Laubbläser
  • Häcksler

Grundsätzlich gelten vorwiegend Gerätschaften mit Verbrennungsmotor als laut, weil die Motoren in der Regel schlecht bis gar nicht gedämpft sind.

Mit Schutzbrillen vorbeugen

Die Gefahren für die Augen bei der Gartenarbeit werden massiv unterschätzt. Dabei können Fremdkörper auf unterschiedlichste Art und Weise schwere Verletzungen hervorrufen. Gelangt beispielsweise versehentlich ein Ast ins Auge während der Obstbaum geschnitten wird oder wird ein Stück eines Zweiges beim Hantieren mit der Heckenschere auf das Sinnesorgan geschleudert, kann das verheerende Folgen haben. Schnell kommt es zu Schäden an der Hornhaut, die umgehend ärztlich versorgt werden müssen, um riskanten Entzündungen entgegenzuwirken und die Heilung zu fördern. Im schlimmsten Fall droht eine dauerhafte Einschränkung der Sehstärke oder gar der vollständige Verlust. Schutzbrillen sollten bei Gartenarbeiten mit entsprechenden Risiken daher zur Standardausrüstung zählen. Moderne Produkte sind unauffällig gestaltet und bequem.

Schnittschutzkleidung gegen Schnittwunden und Dornen

Ob bei Arbeiten mit der Axt oder Kettensäge: Schnittschutzhosen bewahren Profis und Freizeitgärtner gleichermaßen vor schweren Unfällen. Hochwertige Modelle werden aus extrem strapazierfähigem Material gefertigt und entsprechend verarbeitet, dass sie sogar das Kettenrad einer Motorsäge zum Blockieren bringen. Eine Motorsäge ist nicht erforderlich, aber es stehen grobe Schnittarbeiten von Dornensträuchern an? Textilien mit integriertem Dornenschutz verhindern das Durchdringen von Dornen und erlauben verletzungsfreies Werkeln.

Rutschfeste Handschuhe

Ein weiteres Risiko geht von Handschuhen aus. Sitzen sie nicht richtig oder sind gar rutschig, schränkt das ein sicheres Greifen erheblich ein. Keine gute Voraussetzung beim Arbeiten mit Gartenscheren, Messern und sonstigem Zubehör. Achten Sie beim Kauf von Gartenhandschuhen auf eine optimale Passform, rutschfeste Innenseiten, verstärktes und atmungsaktives Material sowie wasserabweisende Oberflächen. Sie sollten stets alles fest im Griff haben und von hoher Fingerfertigkeit profitieren.

Stolperfallen meiden

Gartenschläuche, abgelegte Schaufeln oder Rechen sind gefährliche Stolperfallen, um nur wenige Beispiele zu nennen. Achten Sie darauf, dass der Arbeitsbereich frei von derartigen Gefahrenstellen ist und räumen Sie alles auf, was Sie nicht mehr benötigen!

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Vor dem Einsatz von sämtlichem Zubehör sollte dessen Funktionstüchtigkeit geprüft werden. Welche Unfälle eine lose Sprosse an der Leiter, ein Spalt im Griff des Spatens oder ein defektes Kabel am Elektrorasenmäher nach sich ziehen könnte, möchte sich kein Hobbygärtner vorstellen. Sobald Arbeiten auf Leitern zu erledigen sind, ist außerdem dessen sicherer Stand zu kontrollieren. Ist der Untergrund tatsächlich eben und stabil genug, oder könnte die Leiter einsinken beziehungsweise kippen?

Weitere nützliche Tipps für mehr Sicherheit im Garten hat die R+V Versicherung in einem Ratgeber zusammengefasst. Darunter Hinweise zum Schutz von Kindern.