Laminat, die hochwertige Alternative zu Parkett & Co.

Wiederstandsfähiges Laminat – der Bodenbelag für jeden Tag. - Foto: pixabay/David-Karich/CCO
Wiederstandsfähiges Laminat – der Bodenbelag für jeden Tag. - Foto: pixabay/David-Karich/CCO

Viele runzeln noch heute die Stirn, wenn der Begriff Laminat in Verbindung mit Fußbodenbelag fällt. Man denkt an Böden, die mit Kratzern übersät sind, oder an hochstehende Kanten und quellendes Material diverser „Pappbeläge“. Wer aber die Gelegenheit nutzt, in Fachgeschäften genauer hinzuschauen, erkennt schnell, dass es hochwertige Materialien gibt, die von Echtholzböden fast nicht mehr zu unterscheiden sind. Viele Gründe sprechen für Laminat als Fußbodenbelag; die wichtigsten Faktoren sind im Folgenden dargestellt.

Die Definition

Doch bevor es in die Praxis geht, komm zunächst die Antwort auf die Frage, was „Laminat“ eigentlich bedeutet: Dieser Begriff kommt aus dem Lateinischen und von „lamina“, die Schicht. Er beschreibt ein Produkt, das aus zwei oder mehreren Schichten besteht, die miteinander vollflächig verbunden sind. Bei einem Fußbodenbelag handelt es sich in dem Fall um eine feste Unterlage, die eine Deck- oder Trägerschicht besitzt.

Diese Trägerschicht kann aus Holzimitat oder Echtholz bestehen und imitiert dabei meist einen Parkettboden. Unterschiedliche Paneelstärken und Abriebfestigkeiten bieten weitere Klassifizierungs-möglichkeiten. Diese und andere wurden in der „Europäischen Norm für Laminatfußböden – EN 13329“ zusammengefasst. Sie stellt ein umfangreiches und gut nachvollziehbares Kompendium zu den Qualitäts-anforderungen von Laminatfußböden dar.

Die Vorbereitung

Hand- und Heimwerker, die sich für hochwertiges Laminat entscheiden, haben die Qual der Wahl. Durch den rasanten Fortschritt der Technik entstehen Laminatfußböden, die den Anschein erwecken, man laufe über Steinfußböden oder über edelstes Echtholzparkett. Wichtig ist es, beim Kauf auf wesentliche Voraussetzungen zu achten, etwa auf die sogenannte Nutzungsklasse. Sie beschreibt jenen Rahmen, in dem das Laminat beansprucht werden kann. Verständlich also, dass Laminat im Geschäftsraum eine andere Nutzungsklasse haben sollte, als der Fußbodenbelag im gemütlichen Schlafzimmer.

Geht es um Laminat für das Badezimmer, ist außerdem ein gewisser Quellschutz erforderlich, der Feuchtigkeitsschäden verhindert. Handwerker, die im Rahmen einer Renovierung hochwertiges Laminat über einer Fußbodenheizung anbringen, müssen darauf achten, ob das Material dafür geeignet ist. Dabei unterscheidet sich die Klassifizierung bzgl. einer Elektro- und einer Warmwasserfußbodenheizung. Um auch in Sachen Trittschalldämmung richtig zu handeln, sollte die vom EPLF, dem Verband der Europäischen Laminatfußbodenhersteller e.V., festgelegte Raumschall-Norm beachtet werden.

Moderne Böden – Laminat par excellence

Das richtige Laminat für heimeliges Wohlbefinden. - Foto: pixabay.com/karriezhu/CCO
Das richtige Laminat für heimeliges Wohlbefinden. – Foto: pixabay.com/karriezhu/CCO

Sobald die Themen Kratzfestigkeit, Pflegebeständigkeit und Fleckenunempfindlichkeit geklärt sind, kann die große Auswahl an Laminatböden ihren Zauber entfalten. Ein Laminatboden ist nämlich nicht nur pflegeleicht, sondern verleiht dem Raum – je nach gewähltem Design – eine gewisse Eleganz und Großzügigkeit, modernes Flair oder wohlig-warmes Ambiente. Dabei entscheidet allein der persönliche Geschmack, ob es eher eine schmale oder eine besonders große Paneele sein soll, die das gewünschte Raumgefühl noch weiter unterstreicht.

Arbeit in Eigenregie – Wie Laminat zum neuen Fußbodenhighlight wird

Die relativ einfache Handhabung macht Laminat zum beliebten Fußbodenbelag. Doch bevor das Laminat verlegt wird, sind folgende Punkte zu beachten:

  •  Eine Dampfsperre ist wichtig bei mineralischen Untergründen und Estrich.
  •  Der Untergrund, auf dem das Laminat verlegt wird, muss fest, eben, sauber und trocken sein.
  •  Außerdem wird eine Dämmunterlage – auch in Bezug auf die Trittschallvorschriften – empfohlen.
  •  Für die richtige Arbeitsvorbereitung ist es wichtig, das Laminat zur Akklimatisierung zunächst etwa zwei Tage in jenem Raum zu lagern, für den es vorgesehen ist.
Mit dem richtigen Handwerkszeug zum schönen Fußboden. - Foto: pixabay.com/Counselling/CCO
Mit dem richtigen Handwerkszeug zum schönen Fußboden. – Foto: pixabay.com/Counselling/CCO

Früher war es recht kompliziert, die einzelnen Paneele auf dem Untergrund sowie miteinander zu verkleben. Heute handelt es sich meist um Klick-Laminat. Mit dem richtigen Werkzeug und nur wenigen Handgriffen schiebt der Heimwerker dabei die Paneele ineinander und verbindet sie so, dass die einzelnen Fugen nur noch schwer erkennbar sind. Dabei ist es allerdings wichtig, das Laminat nicht fest mit dem Untergrund zu verbinden, etwa durch Schrauben oder Nägel, da sich ansonsten der Belag verziehen oder sogar reißen könnte. Bewegungs- und Randfugen, besonders an Türdurchgängen oder Heizungsrohren, sind ebenfalls zu berücksichtigen. Wie Laminat Schritt für Schritt richtig verlegt wird und welche Dinge außerdem zu beachten sind, zeigt das nachfolgende Video:

Die Pflege

Ein Laminatboden bleibt lange Zeit das Highlight eines Hauses oder einer Wohnung, wenn er richtig gepflegt wird. Mit dem Staubsauger und einer Düse mit Borstenkranz geht das am besten. Staub und Flusen werden schnell beseitigt. Befinden sich anschließend noch kleine Flecken auf dem Boden, werden diese schnell mit einem feuchten Tuch entfernt. Wenig empfehlenswert ist es, das Laminat ähnlich wie Fliesen mit viel Wasser zu wischen, da das Material ansonsten aufquellen und Schaden nehmen könnte.

Spezielle, auf einen Laminatboden abgestimmte Reinigungsmittel sind für unterschiedliche Verschmutzungsgrade geeignet und verleihen anschließend dem Fußboden einen schönen Glanz. Kommt es irgendwann einmal zu Kratzern oder Macken, lässt sich der Laminatboden nicht wie Parkett einfach einmal abschleifen. Stattdessen ist Improvisationstalent gefragt. Dunkle Schlieren – etwa von Schuhsohlen verursacht – lassen sich oft schon mit einem Radiergummi entfernen. Oberflächliche Kratzer könnten möglicherweise mit Baby- oder Olivenöl gemindert werden.

Allerdings ist bei dieser Anwendung Vorsicht geboten, denn zum einen bedingt ein Zuviel an Öl ebenfalls ein Aufquellen der Fugenstruktur. Zum anderen wird die so behandelte Stelle natürlich schnell rutschig, wenn das überschüssige Öl nicht sofort aufgewischt wird. Reparatursets, mit denen tiefere Kratzer behandelt werden, umfassen meist einen kleinen Hobel, Schleifpapier, Wachs oder diverse Pasten.