Haus winterfest machen

Im Herbst sollten Hausbesitzer ihre Immobilie noch einmal gründlich unter die Lupe nehmen, denn der nahende Winter setzt auch Gebäuden zu. - Foto: pixabay.com/h-egon/CCO
Im Herbst sollten Hausbesitzer ihre Immobilie noch einmal gründlich unter die Lupe nehmen, denn der nahende Winter setzt auch Gebäuden zu. - Foto: pixabay.com/h-egon/CCO

Im Herbst sollten Hausbesitzer ihre Immobilie noch einmal gründlich unter die Lupe nehmen, denn der nahende Winter setzt auch Gebäuden zu. Witterungseinflüsse beanspruchen die Substanz des Hauses, weswegen spätestens jetzt alle Schwachstellen noch ausgebessert werden sollten.

Nässe und Feuchtigkeit sind die Hauptursachen für Schäden am Haus. Damit es gar nicht erst dazu kommt, sollten Hausbesitzer vorsorgen und beim Winter-Check alle anfälligen Stellen noch einmal überprüfen. Besonders wichtig sind dabei die Heizungsanlage, der Schutz der Wasserleitungen gegen Frost, sowie die Überprüfung des Daches und der Fenster und Türen. Diese sollten dicht gegen Zugluft und eintretende Feuchtigkeit sein.

Die Heizung

Damit die Heizung in den Wintermonaten einwandfrei funktioniert, sollte mindestens einmal im Jahr eine Kontrolle durch einen Fachbetrieb erfolgen. Geschieht das bevor der Winter eintrifft, können rechtzeitig alle Mängel behoben werden. Das gewährleistet nicht nur die Funktionstüchtigkeit, sondern verhindert auch unnötigen Energieverbrauch.

Neben der Heizanlage sollten auch die Heizkörper in Schuss gehalten werden. Typischerweise sammelt sich in diesen mit der Zeit Luft, welche sich durch ein Gluckern sowie verminderte Heizleistung bemerkbar macht. Das Entlüften kann auch von Laien durchgeführt werden und spart in vielen Fällen viel Energie ein.

 Die Dämmungen von Warmwasser- und Heizungsrohren

Warmwasser- und Heizungsrohre müssen seit dem Jahr 2011 gedämmt sein, sollten sie überirdisch verlaufen. Ausgenommen von dieser Regelung sind lediglich Eigentümer, die ihre eigene Immobilie schon vor dem 1.2.2002 bewohnten. Alle anderen unterliegen einer Nachrüstungspflicht: In ungeheizten Räumen müssen alle Warmwasser- und Heizungsrohre nachträglich gedämmt werden.

Damit dieser Schutz vor Wärmeverlust aufrecht erhalten bleibt, sollte der Hausbesitzer die Dämmungen regelmäßig kontrollieren und Schäden beheben lassen. Im Baumarkt können jedoch auch Dämmschalen erworben werden, die selbst angebracht werden können.

Wasserleitungen gegen das Zufrieren schützen

Bei Frost ist es unerlässlich, alle außen liegenden Rohre und Rohre in unbeheizten Räumen vor dem Zufrieren zu schützen. Dazu sollte der Hahn geöffnet werden und der Hauptwasserhahn für diesen Bereich abgedreht werden. Aus dem geöffneten Hahn kann überflüssiges Wasser entweichen, das andernfalls bei Frost die Leitungen sprengen könnte. Auch wenn die Hausbesitzer länger verreisen, sollten sie die Innenräume minimal beheizen, damit es nicht zu Frost kommen kann.

Falls es doch einmal dazu kommt, dass eine Wasserleitung einfriert, sollte in jedem Fall eine Fachfirma zu Hilfe gezogen werden. Auch hier gilt: Den Hahn öffnen und den Haupthahn abdrehen. Der Versuch, die Leitungen selbst zu Erwärmen sollte unterlassen werden, denn hier droht Brandgefahr. Besser ist es Profis zu Rate zu ziehen.

Fehlende Ziegel ersetzen

Auch dem Dach machen die Witterungseinflüsse zu schaffen. Gerade hier sollte Schäden schnell erkannt und beseitigt werden, damit der Dachstuhl nicht darunter leidet. Sollten einzelne Ziegel sich gelöst haben, sollte dies möglichst schnell erkannt und ausgebessert werden. Eindringende Feuchtigkeit ist gerade in der kalten Jahreszeit eine hohe Belastung für den Dachstuhl und die Dämmung. Es kann sogar dazu kommen, dass die Dämmleistung sich verschlechtert und die Dämmung im schlimmsten Fall Schimmel ansetzt.

Hausherren sollten auch durch die Dachpfannen überprüfen, wofür sie sich ein Fernglas zu Hilfe nehmen sollten. Auch Schäden an den Dachpfannen sollten möglichst zeitnah behoben werden, um Schlimmeres zu vermeiden.

Die Statik des Daches

In Regionen, in denen es zu schneereichen Wintern kommt, sollte auch die Statik des Daches regelmäßig kontrolliert werden. Hier ist es ratsam die Statik alle 5 Jahre zu überprüfen. Ob Mängel im Dachstuhl, in Balken oder Trägern vorliegen, kann nur ein ausgebildeter Fachmann beurteilen. Die Traglast des Daches sollte so nicht beeinträchtigt werden, was bei großen Schneemassen den Einsturz bedeuten könnte. Der TÜV rät gerade hier dazu, die Dachbegehung in jedem Fall von Fachpersonal durchführen zu lassen.

Die zulässige Schneelast des Daches

Bei starkem Schneefall muss das Dach eine große Gewichtsbelastung aushalten. Die maximale Schneelast, die das Dach halten kann, wird beim Bau vom Tragwerksplaner berechnet und ist für den Eigentümer in den Unterlagen zum Haus notiert. Besitzer älterer Häuser können bei Verlust der Daten zur zulässigen Schneelast jedoch auch eine Neuberechnung in Auftrag geben, die von einem Bauingenieur durchgeführt wird oder sich beim Bauamt vor Ort über kritische Grenzwerte informieren.

Die Dachrinne freihalten

Im Herbst wird die Dachrinne meist du fallendes Laub verschmutzt. Der Hausbesitzer sollte die Dachrinne deswegen rechtzeitig vor dem Wintereinbruch reinigen und das Laub entfernen. Vor allem bei Flachdächern ist es wichtig, auch die Wasserabläufe sauber zu halten, denn auftretendes Schmelzwasser muss ablaufen können. Kann es nicht entweichen, dringt es im schlimmsten Fall in das Mauerwerk der Wände ein. Kommt es dann zu Frost, könnten sogar Teile der Fassade durch das gefrierende Wasser abplatzen.

Schäden an der Fassade beheben

Nicht nur überlaufendes Schmelzwasser vom Dach, sondern durch Regenwasser kann in das Mauerwerk der Fassade eindringen. Aus diesem Grund sollte die Fassade regelmäßig und spätestens vor den ersten Frösten auf Beschädigungen kontrolliert werden. Risse und Abplatzungen an der Fassade sollten so schnell wie möglich behoben werden, da der Schaden sonst noch größer werden könnte. Nicht nur der Aufwand, sondern auch die Kosten werden durch rechtzeitiges Handeln in Grenzen gehalten.

Türen und Fenster

Undichte Türen und Fenster sind nicht nur unangenehm, sondern lassen auch viel Wärme aus dem Raum entweichen. Gleichzeitig zieht die kalte Luft unangenehm in den beheizten Innenraum. Das ist störend für die Bewohner und verschwendet sehr viel Heizenergie. Selbst neuere Türen und Fenster sollten, so der TÜV, alle paar Jahre überprüft und gegebenenfalls nachjustiert werden. Die Gummidichtungen verschleißen und sollten regelmäßig erneuert werden. Eine weitere Schwachstelle sind Scharniere, die ebenfalls ab und zu nachjustiert werden können.

Falls es nicht schon geschehen ist, lohnt es sich für Hausbesitzer auch über die Erneuerung alter Fenster nachzudenken. Gegenüber alten Fenstern bringen modernere Modelle erhebliche Energieeinsparungen, da die Heizkosten nachhaltig sinken. Der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) beschreibt die Dämmeigenschaft eines Fensters. Ein geringer U-Wert zeigt an, dass nur wenig Wärmeverlust stattfindet und das Fenster somit relativ gut isoliert.

Neben den Fenstern sollten auch die Türen möglichst dicht sein, so dass auch hier keine Wärme verloren geht. Häufig entweicht die warme Licht durch einen Spalt unter der Tür, der ohne viel Aufwand mit einer Bürstendichtung isoliert werden kann. Diese wird einfach an der unteren Türkante angebracht. Neben den vorgeschlagenen Möglichkeiten gibt es noch viele andere Hilfsmittel, die verhindern, dass es zum Luftzug durch Türen und Fenster kommt.

Die Außenbeleuchtung

Bei der früh einsetzenden Dämmerung und Glatteisgefahr im Winter sollten alle Wege zum Haus gut beleuchtet sein. Wege rund um das Haus sollten begehbar sein und über eine gute Beleuchtung verfügen, die natürlich auch funktionieren sollte. Bei der Wahl der Leuchten sollten Hausbesitzer darauf achten darauf, dass diese nicht blenden. Besonders an Eingängen, Außentreppen und der Auffahrt sollte eine Beleuchtung montiert werden. Auch an Garage und Hausnummer darf diese nicht vergessen werden. Das verhindert nicht nur Unfälle bei Glatteis, sondern schreckt auch Einbrecher ab.