Expertentelefon – Herzinfarkt und Schlaganfall – 15. Mai 2014

Donnerstag, 15. Mai 2014, 10 bis 16 Uhr - Rufen Sie kostenfrei an unter: 0800 - 000 55 32

Ohne Herz und Hirn geht buchstäblich gar nichts. Ist eines dieser beiden wichtigsten Organe unseres Körpers geschädigt, kann es gefährlich werden. Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems mit Herzinfarkt und Schlaganfall als Folgen sind nach wie vor die häufigsten Todesursachen in Deutschland – rund 40 Prozent aller Sterbefälle gingen nach Angaben des Statistischen Bundesamts im Jahr 2012 darauf zurück. Das Kennen des eigenen Risikos und gezielte Vorbeugung könnten viele Erkrankungen vermeiden.

Risikofaktor Arterienverkalkung

Bei einem Herzinfarkt kommt es durch eine akute Unterbrechung der Durchblutung zu einem Sauerstoffmangel im Gewebe, das daraufhin abstirbt. Meist ist ein derartiger Gefäßverschluss die Folge einer ebenso stummen wie tückischen Vorerkrankung, der Arteriosklerose oder Arterienverkalkung. Dabei lagern sich an den Gefäßwänden zunächst unbemerkt Cholesterin, Bindegewebe und Kalk ab, wodurch die Blutgefäße immer enger und unelastischer werden. Bricht eine dieser auch „Plaque“ genannten Ablagerungen auf, bildet sich ein Blutgerinnsel, das ein Gefäß verstopfen kann. Passiert das im Herzen, kommt es zu einem Infarkt, im Gehirn zu einem Schlaganfall.

Gutes, böses Cholesterin

Ein wichtiges Anzeichen für ein bestehendes Herzinfarktrisiko können erhöhte Cholesterinwerte sein. Cholesterin ist ein in allen Zellen vorkommender, lebenswichtiger Naturstoff, der unter anderem für die Bildung von Zellmembranen, Hormonen und Gallensäuren benötigt wird; zu viel davon ist allerdings schädlich. Da es wasserunlöslich ist, wird es für den Transport im Blut in sogenannten Lipoproteinen „verpackt“. Dabei gibt es unterschiedliche Transportformen, vor allem das HDL (High Density Lipoprotein) und das LDL (Low Density Lipoprotein). In diesen beiden Formen zeigt sich die „gute“ und die „böse“ Seite des Cholesterins: Als LDL kann es sich an den Gefäßwänden ablagern und die Entstehung einer Arteriosklerose in Gang setzen. Dagegen hat das HDL eine eher positive Wirkung und transportiert überschüssiges Cholesterin zum Abbau in die Leber zurück.

Cholesterinwerte regelmäßig prüfen lassen

Das Tückische an einem erhöhten Cholesterinspiegel ist, dass man ihn nicht bemerkt. Auch die folgende Arteriosklerose bleibt am Anfang meist symptomlos. Um das Risiko rechtzeitig zu erkennen, empfehlen Experten deshalb, ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre die Blutfettwerte überprüfen zu lassen. Ob der gemessene LDL-Wert kritisch ist oder nicht, hängt nicht nur von seiner absoluten Höhe ab, sondern vor allem davon, ob weitere Risikofaktoren vorliegen. Dazu gehören neben Alter und Geschlecht – Ältere und Männer sind stärker gefährdet – auch Rauchen, Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht und Bewegungsmangel. Je nach Risikogruppe empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie eine Einstellung des LDL-Wertes auf 70 bis 115 mg/dl (1,8 bis 3,0 mmol/l): Je höher das individuelle Risiko, desto niedriger ist der Zielwert für das LDL-Cholesterin.

Zu hohe Werte effektiv senken

Um dieses Ziel zu erreichen, werden zunächst meist Lebensstiländerungen angeregt. Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch und wenig tierischen Fetten gehört ebenso dazu wie der Abbau von Übergewicht und regelmäßige Bewegung. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, kann eine medikamentöse Therapie nötig werden. Dafür stehen als Standardtherapie die sogenannten Statine zur Verfügung. Liegen die Werte dann immer noch zu hoch, können diese mit anderen Wirkstoffen, etwa einem Cholesterinaufnahmehemmer, kombiniert werden, um eine größere Wirksamkeit zu erreichen.

Fragen Sie unsere Experten:

Wie erkenne ich mein persönliches Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall? Gibt es Warnzeichen? Was kann man selbst tun, um vorzubeugen? Welche Cholesterinwerte sind für mich normal und welche bedenklich? Welche Sportarten sind besonders gut für Herz und Gefäße? Welche Medikamente gibt es heute und welche Nebenwirkungen habe ich zu befürchten? Welchen Einfluss hat Stress auf die Gefäße? Diese und andere Fragen rund um das Thema Gefäßgesundheit beantworten vier Herz-Kreislauf-Spezialisten beim Expertentelefon am 15. Mai 2014.

Am Telefon sitzen für Sie:

  • Dr. med. Tobias Wiesner, Facharzt für Innere Medizin, Internist am MVZ Stoffwechselmedizin Leipzig. Schwerpunkte: Diabetologie und Endokrinologie.
  • Dr. med. Peter Bosiljanoff, Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Nuklearmedizin in einer Gemeinschaftspraxis in München. Schwerpunkte: Prävention und Behandlung von Gefäßerkrankungen, Arteriosklerose, Lipidologie.
  • PD Dr. med. Friedhelm Späh, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, Leitender Oberarzt in der Abteilung für Kardiologie des Helios Klinikums Krefeld. Schwerpunkte: Herzkatheterdiagnostik, Therapie von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Dr. med. Holger Leitolf, Facharzt für Innere Medizin, Oberarzt in der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie sowie Leiter der Lipidambulanz der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

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