Rohrbruch – Tipps für Betroffene

Wasserschäden gehören zu den häufigsten Ursachen für Schäden an Gebäuden in Deutschland. Das zeigen Statistiken des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV). Rund 2 Milliarden Euro zahlen die Versicherer dafür im Jahr.

Das Ausmaß der Schäden hängt oft entscheidend davon ab, wie schnell und effektiv Betroffene reagieren. Wer schon bei den ersten Anzeichen handelt, hat bessere Karten, die Folgeschäden und die damit verbundenen Kosten gering zu halten. Schließlich kann ein Rohrbruch eine Wohnung über Tage oder sogar Wochen hinweg unbewohnbar machen. Steht die Wohnung erst einmal unter Wasser, ist die Katastrophe perfekt. Doch wie reagieren Betroffene angemessen in einem solchen Fall? Der folgende Ratgeber zeigt dies Schritt für Schritt auf.

1. Wasser abstellen und Sicherungen ausschalten

Je schneller das Wasser abgestellt wird, desto besser. Denn so kann man die durch den Rohrbruch entstehenden Schäden noch eingrenzen. Wer sich unsicher ist, welche Leitung betroffen ist, stellt am besten gleich den Hauptwasserhahn ab. Daneben ist es empfehlenswert, elektrische Geräte aus dem Raum zu entfernen und die Sicherungen auszuschalten.

Viele denken im ersten Moment nicht daran, dass die Kombination von Wasser und Strom eine lebensbedrohliche Gefahrenquelle darstellt. Wenn das Wasser zum Beispiel in einem Keller schon so hoch im Raum steht, dass es elektrische Leitungen oder Steckdosen erreicht, sollten man den Raum gar nicht mehr betreten, sondern die Feuerwehr rufen. Die hilft auch, wenn größere Wassermengen abgepumpt werden müssen.

 Als erste Maßnahmen lassen sich also festhalten:

  • Wasser abstellen (entweder Leitung oder Hauptwasserhahn)
  • Sicherungen ausschalten und elektrische Geräte aus dem Raum entfernen
  • Steht das Wasser besonders hoch, gleich die Feuerwehr rufen

2. Versicherung beziehungsweise Notdienst Bescheid geben

Damit ein Rohrbruch keine unangenehmen Diskussionen mit Versicherungen und Vermieter nach sich zieht, ist es im Ernstfall wichtig, so schnell wie möglich die Versicherung und die Gebäudeverwaltung zu informieren. Hilfreich ist es, den Schaden zur Dokumentation zu fotografieren.

Handelt es sich um ein kleines Leck, das Betroffene schnell selbst ausfindig gemacht haben, lassen sich diese Vorgänge gut in Ruhe durchführen. Anders sieht es aus, wenn die Ursache unklar ist und/oder sich der Schaden alleine nicht in den Griff bekommen lässt – zum Beispiel weil größere Wassermengen in Räumen stehen. In diesem Fall ist schnelle und professionelle Hilfe entscheidend. Um einen Anruf bei einem Notdienst kommt man dann kaum herum.

Damit sollten Betroffene auf keinen Fall zu lange warten. Heikel wird es spätestens dann, wenn bereits eine Wand durchnässt ist oder Wasser aus Decken kommt. Denn dies deutet daraufhin, dass sich bereits größere Wassermengen im Gebäude befinden.

 Noch einmal die wichtigsten Schritte:

  • Möglichst rasch Versicherung und Gebäudeverwaltung informieren
  • Schäden dokumentieren
  • Bei Bedarf Rohrbruch-Notdienst anrufen

3. Aufräumen, Trocknen und Sanieren

Wenn das Wasser so stark aus einem defekten Rohr spritzt, muss sofort der Rohrbruch-Notdienst gerufen und das Wasser abgestellt werden – ansonsten drohen nachher teure Sanierungsmaßnahmen! – Foto: pixabay.com/music4life/CCO

Ist der ursächliche Schaden behoben, steht das Aufräumen und das Beheben der Folgeschäden an. Auch diesbezüglich sollten sich Betroffene jedoch zuerst mit ihrer Versicherung austauschen. Oft möchte diese vorab den Schaden im Ganzen begutachten. Ist die Sachlage geklärt, gilt es, den betroffenen Bereich umfassend zu räumen, damit möglichst viel Luft daran kommen kann.

Für die Trocknung kommen unterschiedliche Methoden zum Einsatz, je nachdem welche Gebäudeteile in welchem Umfang von dem Schaden betroffen sind. Im Regelfall übernehmen professionelle Firmen diese Arbeiten. Dabei werden moderne Geräte wie Kondenstrockner oder auch Infrarot-Wärmeplatten eingesetzt. Nach der Trocknung steht die weitere Sanierung an. Darin eingeschlossen sind beispielsweise das Streichen und Tapezieren von Wänden oder das Erneuern von Fußböden.

 Zusammengefasst die abschließenden Maßnahmen bei einem Rohrbruch:

  • Aufräumen (in Absprache mit der Versicherung)
  • Trocknung durch professionelle Firmen
  • Sanierung je nach Ort und Ausmaß der Schäden

Vorsorge ist möglich – so lässt sich das Risiko senken

In einem gewissen Grad lässt sich einem Rohrbruch wie auch einer Rohrverstopfung vorbeugen. Dazu gehört die regelmäßige Wartung von Heizungsanlagen. Fällt die Heizung aus, kann es im Winter schnell zu Frostschäden an Leitungen kommen. Wie die Welt berichtet, betrifft dies vor allem ältere und nicht ausreichend sanierte Gebäude.

Auch das regelmäßige Überprüfen von sichtbaren Leitungen und gefährlichen Stellen wie den Silikonumrandungen von Badewannen schützt vor überraschenden Wasserschäden. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, Wassermelder zu installieren.

Diese signalisieren dem Besitzer, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen. So kann möglichst schnell reagiert werden. Mit einigen Vorsorgemaßnahmen lässt sich zwar nicht jeder Rohrbruch verhindern, aber das Risiko deutlich senken.