Körperkult mit Schattenseiten

Falsche oder übertriebene Intimhygiene kann schaden

Kürzlich löste Pop-Ikone Madonna mit einem provokanten Foto ihrer unrasierten Achselhöhle Entsetzen bei ihren Fans aus. Schließlich gilt die Entfernung der Haare unter den Achseln und an den Beinen bei modernen Frauen als selbstverständlich. Ähnliches gilt auch für den Intimbereich – dort setzt die Mehrheit der Damenwelt ebenfalls den Rasierer an. Manchmal mit unangenehmen Begleiterscheinungen. So bietet der weibliche Intimbereich durch konstante Wärme und Feuchtigkeit ideale Überlebensbedingungen für Bakterien. Das ist auch gut so, denn dort siedeln zahlreiche Milchsäurebakterien, die die empfindliche Schleimhaut vor krank machenden Eindringlingen schützen.

Schutzbarriere weggewaschen

Wird die Intimregion jedoch häufig mit parfümierten Seifen gewaschen oder gelangt Rasierschaum in das Innere der Scheide, kann das saure Milieu der Vaginalflora durcheinander geraten. Bakterien siedeln sich an und breiten sich aus. Steigen diese im Harnleiter nach oben, entwickelt sich leicht eine Blasenentzündung. Diese äußert sich mit vermehrtem Harndrang, krampfartigen Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen. Helfen kann viel Trinken und ein Mittel aus der Natur: In Studien wurde nachgewiesen, dass eine Kombination aus Wirkstoffen der Cranberry-Beere und Kürbiskernen (Prüfpräparat „Cystorenal Cranberry plus“, rezeptfrei in der Apotheke) den eindringenden Erregern das Einnisten in der Blase erschwert, so dass diese leicht wieder ausgeschieden werden können.

Darmbakterien als Übeltäter

Manche Urologen sehen einen Zusammenhang zwischen wiederkehrenden bakteriellen Blasenentzündungen und dem Tragen von Intimpiercings. Laut der Münchner Apothekerin Birgit Lauterbach wird in „knapp 80 Prozent aller Fälle eine Blasenentzündung von Escherichia coli-Bakterien (E. coli) verursacht“. Um diese Darmbakterien nicht in die Vaginalgegend zu verschleppen, ist es wichtig, die Intimregion immer von vorne nach hinten zu reinigen. Auch das Tragen von Stringtangas kann dazu führen, dass Bakterien aus der Analgegend in Richtung Scheide transportiert werden.

Wichtiges zum Thema Intimpflege

Eine gesunde Scheide reinigt sich im Prinzip selbst, daher beim Duschen nur klares Wasser verwenden, allenfalls den äußeren Bereich mit einer milden, pH-neutralen Waschlotion säubern. Dabei am besten die Hände benutzen, denn Waschlappen können einen Nährboden für Keime bilden. Eng sitzende Spitzenunterwäsche aus synthetischen Fasern mag zwar attraktiver aussehen als Baumwollunterwäsche, fördert jedoch das Schwitzen und somit das Bakterienwachstum -ebenso Slipeinlagen und Binden. Tampons gelten daher während der Menstruation als hygienischer.