Kochbox: Mit wenig Aufwand gesund essen

Laut der Forsa-Umfrage Ernährungsreport 2016, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Auftrag gegeben wurde, kochen die unter 19-Jährigen eher selten; fast jeder Dritte (30 Prozent) schwingt den Kochlöffel nicht selbst. - Foto: pixabay.com/Pexels/CCO
Laut der Forsa-Umfrage Ernährungsreport 2016, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Auftrag gegeben wurde, kochen die unter 19-Jährigen eher selten; fast jeder Dritte (30 Prozent) schwingt den Kochlöffel nicht selbst. - Foto: pixabay.com/Pexels/CCO

Die Ernährung nimmt in vielen Familien eine untergeordnete Rolle ein. Zu wenig Zeit – das ist der klassische Grund, warum in vielen Haushalten überwiegend Tiefkühlkost serviert wird. Ein neues Konzept soll das Problem lösen.

Deutschland isst nicht gesund

Laut der Forsa-Umfrage Ernährungsreport 2016, die vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Auftrag gegeben wurde, kochen die unter 19-Jährigen eher selten; fast jeder Dritte (30 Prozent) schwingt den Kochlöffel nicht selbst.

Interessanterweise wird dort häufiger gekocht, wo Menschen zusammenleben, also in Wohngemeinschaften und Familien. In Singlehaushalten hingegen scheint die Laune zum Kochen selten aufzuleben. Männer bereiten besonders selten Essen zu; jeder Fünfte isst lieber in der Stadt oder entscheidet sich für Tiefkühlkost.

Der Nachfolgereport aus dem Jahr 2017 gibt einen detaillierten Einblick in die Essgewohnheiten der Deutschen in Bezug auf die Zubereitungsart. Schnell wird klar: Tiefkühlpizza und andere Fertigprodukte sind beliebter denn je. 2015 aß jeder Dritte (32 Prozent) diese Produkte, ein Jahr später stieg der Anteil auf 41 Prozent. Der Wunsch nach einer schnellen Zubereitung ist von 45 auf 55 Prozent gestiegen.

Um diesen Wunsch zu erfüllen, müssen Verbraucher aber keine Tiefkühlkost erwerben. Genau aus diesem Grund wurde das Konzept der Kochbox entwickelt. Sie macht gekonnt den Spagat zwischen einer niedrigen Zubereitungszeit und gesunden Zutaten. Was für Verbraucher entfällt, ist der Zeitaufwand, den sie zum Einkaufen der Zutaten aufwenden müssten.

Das Konzept der Kochbox

Die Kochbox ist die moderne Lösung für Menschen, die zu wenig Zeit zum Einkaufen und Kochen haben. Die Anbieter dieses ingeniösen Konzepts bieten die Boxen auf ihrer Webseite an; etwa drei bis vier Gerichte sind es im Regelfall. Jede Woche entscheiden sich Kunden für das gewünschte Rezept, wählen einen Liefertermin und warten, dass der Paketdienst an der Tür klingelt.

Jede Kochbox enthält (fast) alle Zutaten, die zur Zubereitung des gewünschten Gerichts benötigt werden, einige sind sogar tiefgekühlt. Damit das Rezept garantiert glückt, werden alle Zutaten abgewogen und perfekt portioniert. Basiszutaten wie Öl, Salz und Pfeffer sind im Lieferumfang meist nicht enthalten – diese sollte jeder zu Hause haben.

Den richtigen Kochbox-Anbieter finden

Auf dem deutschen Markt sind mehrere Kochbox-Anbieter zu finden, die versuchen, die hohen Ansprüche ihrer Kunden zu befriedigen. Auch wenn das Angebot der Unternehmen auf den ersten Blick sehr ähnlich erscheint, steckt der Teufel im Detail, wie der Kochbox-Vergleich von online-lebensmittel-lieferservice.de zeigt. In der ausführlichen Tabelle wird ein Überblick über den Preis pro Portion, die Lieferung, Vor- und Nachteile sowie andere Details gegeben. Was fällt auf?

  • nicht bei jedem Anbieter kann man die Gerichte selbst wählen
  • bei einigen Dienstleistern gibt es keine kühlpflichtigen Zutaten
  • einige Anbieter verzichten auf Rezeptkarten
  • Frischeaufschlag bei bestimmten Unternehmen
  • kostenloser Versand teilweise nur bei hohem Warenwert

Einige Anbieter bieten ihre Kochbox ausschließlich als Abonnement an. Das muss nicht unbedingt ein Nachteil sein, da auf diese Weise versucht wird, die Qualität aufrechtzuerhalten. Dennoch sollte man einen Kochbox-Anbieter wählen, der Kunden nicht nur mit einem Abo an sich bindet, sondern auf höchste Qualität achtet. Wie erkennt man diese? Der Anbieter setzt auf saisonale Rezepte, da man nur bei diesen frische Zutaten (leckeres Frühlingsgemüse zum Beispiel) garantieren kann.

Lerneffekt für Hobby-Köche

Die Kochbox richtet sich nicht nur an Profiköche oder jene, die den Kochlöffel problemlos schwingen können. Viele Anbieter legen Rezeptkarten bei, die den Kunden Schritt für Schritt durch den Prozess leiten, wie dieses Video auf YouTube vom Frühstücksfernsehen demonstriert. In der Praxis heißt das: Wer selten kocht, der kann mit einer solchen Box einiges lernen, zum Beispiel, welche Gewürze und Zutaten zueinanderpassen und wie lang die Zubereitungszeit sein sollte.

Dennoch beinhaltet kaum eine Kochbox absolut alles, was man zum Kochen benötigt. Eine Grundausstattung muss natürlich jede Küche enthalten:

  • gute Kochmesser in verschiedenen Größen
  • mehrere hochwertige Schneidebretter
  • eine Knoblauchpresse
  • einen Pürierstab
  • einen Kartoffelstampfer
  • einen Sparschäler
  • mehrere Töpfe und Pfannen

Am Ende muss auch jemand bereit sein, die Utensilien abzuwaschen – daran führt leider kein Weg vorbei.

Fazit: Ideal für Menschen, die wissen was sie essen wollen

Die Kochbox passt perfekt in eine Gesellschaft, die aufgrund eines akuten Zeitmangels immer weniger Wert auf ihre Ernährung legt. Tiefkühlkost ist weder besonders schmackhaft noch gesund, jedoch scheint sie für viele Verbraucher ein guter Kompromiss zu sein.

Mit einer Kochbox muss niemand auf frisches Essen verzichten und zu ungesunden Fertiggerichten greifen. Die Pakete enthalten (fast) alle Zutaten, die man zum Kochen braucht. Ein Manko haben sie aber: Man muss mindestens eine Woche im Voraus wissen, was man essen möchte. Wer seine Woche bis ins kleinste Detail plant, wird damit keine Probleme haben. Alle anderen müssen in den sauren Apfel beißen und hin und wieder Risotto essen, obwohl sie eher Lust auf Pasta hätten.