Farben für innen und außen: Qualität und Nuancen kritisch prüfen

Farben machen den Alltag lebendig und bereichern ihn mit ihrer individuellen Wirkung. Damit nicht nur die Optik stimmt, sondern gestaltete Oberflächen auch dauerhaft attraktiv bleiben, muss das Material sorgfältig ausgewählt werden. Lesen Sie nachfolgend, worauf es beim Kauf ankommt und wie Sie farbliche Harmonie erzielen.

Wandfarben für verschiedene Untergründe

Typische Vertreter zur Gestaltung von Innenwänden sind Dispersionsfarben. Hierbei handelt es sich um Kunstharzdispersionsfarben, die häufig Acrylharze zum Binden enthalten. Als Lösungsmittel dient Wasser. Hochwertige Dispersionsfarben begeistern mit guter Haftung und hoher Deckkraft. Zudem spritzen Qualitätsprodukte kaum und lassen sich komfortabel verarbeiten. Die Farbe ist als weiße oder farbenfrohe Version erhältlich. Mit Hilfe von bunten Abtönfarben sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Einfach nach persönlichen Vorstellungen zur weißen Dispersionsfarbe geben, gründlich rühren und wie gewohnt verstreichen! Das selbstständige Mischen erfordert aber Zeit und Geduld, da es je nach gewünschtem Farbton und persönlicher Erfahrung mit gewissen Herausforderungen verbunden ist. Eine Anleitung der Farbenhersteller erleichtert das Vorhaben.

Da der Handel inzwischen eine riesige Auswahl an Nuancen präsentiert, ist das eigenhändige Mischen kaum noch erforderlich. Für nahezu jeden Geschmack ist etwas Passendes verfügbar. Fertig abgetönte Wandfarben in dezenten Nuancen und schlichtem Matt sind online bei Toom zu finden. Unter der Eigenmarke Stiltalent werden von „Indian Mustard“ über „Cotton Candy“ bis hin zu „Lemon Macaron“ diverse Farben angeboten, die aktuelle Wohntrends aufgreifen und das harmonische Abstimmen erleichtern. Das Angebot derartiger Baumärkte überzeugt mit günstigen Preisen und wird ständig erweitert. Ebenfalls empfehlenswert, sind Markenhersteller wie Adler, Auro und Caparol. Die ökologischen Wandfarben von Auro kommen ohne Lösungsmittel aus und tragen damit zur Wohngesundheit bei.

Generell eignet sich Dispersionsfarbe für folgende Untergründe:

  • Tapeten
  • Raufaser
  • Mauerwerk
  • Beton
  • Putz
  • Zementfaserplatten
  • Gipskartonplatten

Sollen Wände im Treppenhaus oder Flur gestrichen werden, sind Latexfarben zu bevorzugen. Sie sind ideal für strak beanspruchte Flächen. Viele moderne Varianten sind von einem höheren Kunstharzanteil geprägt, als es bei Dispersionsfarben der Fall ist. Naturlatex ist oft nicht mehr verarbeitet. Diese besonders robusten Farben sind:

  • wasserabweisend
  • scheuerfest
  • abriebfest

Müssen Wandfarben zusätzlich vor Schimmel geschützt werden, sind spezielle Produkte für Feuchträume ideal.

Kaufkriterien bei Wandfarben

Der Mensch verbringt viel Zeit innerhalb der Wohnung. Grund genug, wann immer es möglich ist, auf Wohngifte zu verzichten. Leider sind nach wie vor Farben erhältlich, die bedenkliche Inhaltsstoffe aufweisen. Unter andrem können Konservierungsstoffe heftige allergische Reaktionen auslösen. Das Verbrauchermagazin Utopia fasst zusammen, was beispielsweise das Umweltzeichen Blauer Engel im Bereich Wandfarben aussagt und worauf Käufer achten müssen. Wer sich Farben auf mineralischer oder pflanzlicher Basis wünscht, hält nach dem Warenzeichen natureplus Ausschau. Die Grenzwerte für Schadstoffe sind hier besonders streng und eine umweltgerechte Herstellung wird vorausgesetzt.

Weitere wichtige Kriterien:

  • Deckvermögen

Billige Farben sind nicht unbedingt die günstige Lösung. Ist das Deckvermögen schlecht und sind womöglich zwei oder gar drei Anstriche nötig, um den Untergrund gleichmäßig zu überdecken, ist die Ersparnis gleich Null. Die Deckkraft ist in vier Klassen unterteilt. Klasse 1 ist am besten, wie die Tabelle zeigt und verspricht mindestens 99,5 Prozent Deckkraft:

Klasse Deckkraft
1 mindestens 99,5 %
2 mindestens 98 %
3 mindestens 95 %
4 weniger als 95 %
  • Nassabrieb

Wie gut getrocknete Farbe an der Wand haftet, verrät die Angabe zum Nassabrieb. Auch hier wird in Klassen unterteilt. Die höchste Stufe ist Klasse 1 und besagt, dass die Farbe nicht abfärbt. In Klasse 2 sind sehr strapazierfähige und scheuerbeständige Farben zu finden. Sie eignen sich beispielsweise für den stark beanspruchten Flur oder Kinderzimmer. Für Räume mit normaler Beanspruchung genügen Farben mit Klasse 3. Farben aus Klasse 4 und 5 sind zu meiden.

  • Verarbeitung

Heimwerker wünschen sich Wandfarben, die sich leicht verarbeiten lassen und wenig Spritzflecken verursachen. Ein gutes Streichergebnis sollte selbstverständlich sein.

  • Geruch

Minderwertige Inhaltsstoffe und Wohngifte lösen häufig einen sehr unangenehmen Geruch aus. Eine möglichst natürliche Farbe ist geruchsarm.

Fassaden langanhaltend gestalten

Die Anforderungen an Farben für Hausfassaden sind im Vergleich zu Produkten für den Innenbereich wesentlich höher. UV-Strahlung, Regen, Hagel, Wind und Temperaturschwankungen verlangen dem Material viel ab. Silikatfarben mit Kunstharz und Silikonverstärkung werden außen verarbeitet, weil sie das Gemäuer von Gebäuden zuverlässig vor äußeren Einflüssen schützen. Auch Pilze oder Algen können sich auf Oberflächen, die mit diesen Farben gestrichen wurden, kaum bilden. Für den Sockel gibt es Produkte mit noch höherer Abriebfestigkeit.

Farbtöne sinnvoll wählen

Im Innenbereich sollte zunächst geklärt werden, ob ein Raum mit eher dunkler oder heller Farbe gestrichen wird. Während helle Farbtöne Räumlichkeiten größer, offener und weiter erscheinen lassen, verleihen dunkle Töne Behaglichkeit. Allerdings sollten dunkle Farben nie im Übermaß zum Einsatz kommen. Anschließend gilt es die Einrichtung in die Auswahl einzubeziehen, falls diese bereits vorhanden ist. Kontraste sind wünschenswert, weil sie für Dynamik sorgen. Dunkle Holzmöbel kommen beispielsweise vor einer hell gestrichenen Wand gut zur Geltung, während weißes Mobiliar von dunklen Wänden hervorgehoben wird.

Auch die individuelle Wirkung von Farben ist elementar. Orange regt Appetit und Kommunikationsfreude an, optimale Eigenschaften für Wohn- und Essbereich. Rot aktiviert und ist in Esszimmer und Küche gut aufgehoben. Allerdings sollte die starke Farbe eher zurückhaltend verwendet werden. Grüntöne sind für Wohnzimmer und Büros hervorragend,