Der Zifferncode auf dem Ei verrät die Herkunft

Gesund, natürlich, vollwertig – so möchten wohl die meisten Verbraucher sich und ihre Familie ernähren. Doch was einfach klingt, verlangt viel Aufmerksamkeit. „Besonders bei Lebensmitteln wie Eiern, die von außen alle gleich aussehen, sind Verbraucher auf zusätzliche Informationen wie die einheitliche Eierkennzeichnung angewiesen“, betont Lebensmittelexperte Markus Paul vom Prüfinstitut SGS. In der Europäischen Union ist diese Kennzeichnung seit nunmehr zehn Jahren vorgeschrieben: Ein gestempelter Zifferncode auf der Schale erklärt, woher die Eier kommen und wie die Hühner gehalten werden, die sie gelegt haben.

Anforderungen an Bio-, Boden- und Freilandhaltung

Im Bereich der Hühnerhaltung ist der Verein für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e.V. (KAT) eine wichtige Instanz, von der die Qualität, die Herkunft und die Rückverfolgbarkeit in der Eierproduktion kontrolliert werden. Die Anforderungen des Vereins gehen in einigen Punkten über die gesetzlichen Vorgaben, die an Bio-, Boden- und Freilandhaltung gestellt werden, hinaus. Akkreditierte Prüfinstitute wie die SGS sind im Rahmen von Audits damit betraut, die Angaben der Betriebe sowie die Tierhaltung direkt zu kontrollieren. Viele Supermärkte verlangen eine entsprechende Zertifizierung von ihren Eierlieferanten.

Was steht auf dem Ei?

Anhand bestimmter Codes kann jeder Verbraucher überprüfen, woher sein Ei stammt und wie diese Tiere gehalten werden. „Die erste Ziffer des Stempels informiert über die Haltung. Eine ‚0‘ steht für Bio-Eier“, erklärt Beate Fuchs, Expertin für Verbraucherthemen bei Ratgeberzentrale.de. In diesem Fall dürften die Tiere nicht in Käfigen oder Kleingruppen untergebracht sein und es werden maximal sechs statt neun Tiere pro Quadratmeter gehalten. Platz zum Scharren steht jeder Henne aus alternativer Haltung zur Verfügung. Für Öko- und Freilandhaltung sind zusätzlich vier Quadratmeter Auslauf vorgeschrieben. Beginnt der Code mit einer „1“, stammt das Ei aus einer Freilandhaltung. Eine „2“ steht für Bodenhaltung und eine „3“ für die Käfighaltung, die sich in Deutschland aber immer seltener findet.

So wird der Hühnerstall geprüft

Ein umfassender Leitfaden legt fest, wie eine unabhängige Prüfung durch Institute wie die SGS im Hühnerstall nach den KAT-Richtlinien ablaufen muss: Tierschutzgesetz, Vermarktungsnormen und gegebenenfalls Richtlinien zum ökologischen Landbau sind einzuhalten. Einer der wichtigsten Punkte ist, dass die Erzeugercodes noch auf dem Betriebsgelände auf die Eier gedruckt werden müssen. Außerdem muss der Legebetrieb sauber und ordentlich sein und die Eier ein Mal pro Tag gesammelt werden. Mehr Informationen über die Prüfung von Lebensmitteln: www.sgsgroup.de.