Worauf Zuckerkranke im Sommer achten sollten

Barfuß laufen? Mit Diabetes lieber nicht

Barfuß über die sonnengewärmte Wiese oder über den Strand laufen – das sollten sich Diabetiker im Sommer lieber verkneifen. Denn für die empfindlichen Füße lauern Gefahren, die Betroffenen häufig erst zu spät auffallen. Nämlich dann, wenn sie plötzlich Wunden oder Verbrennungen an den Füßen entdecken und nicht wissen, wie diese entstanden sind. Der Hintergrund: Viele Diabetiker leiden an einer sogenannten Neuropathie, einer Nervenschädigung, die in der Regel zuerst an den Füßen auftritt. Dadurch ist es möglich, dass das Schmerzempfinden nachlässt und sie nicht merken, wenn sie sich verletzen. So können sich schwer heilende Wunden bis hin zum diabetischen Fußsyndrom entwickeln.

Weiche Schuhe bieten Spielräume

Eine Muschel mit scharfen Kanten, die im Sand liegt, kann auf diese Weise ebenso riskant werden wie ein spitzer Stein in der Wiese. Fliesen, die in der Sonne eine glühende Hitze entwickeln, können unbemerkt Brandwunden verursachen. Experten raten Patienten mit einer Neuropathie zu Schuhen mit einem weichen Oberleder und weitem Spann: Sie geben dem Fuß, der durch die sommerliche Wärme häufig angeschwollen ist, genügend Spielraum. Nicht nur ein nachlassendes Empfinden, sondern auch Beschwerden wie Kribbeln, Brennen oder Schmerzen in den Füßen können Symptome einer Neuropathie sein. Wer unter einer Neuropathie leidet, kann den Symptomen und der Nervenschädigung entgegenwirken – etwa durch den vitaminähnlichen Wirkstoff Benfotiamin, der die schädliche Wirkung des erhöhten Blutzuckers reduzieren und Missempfindungen, Schmerzen oder Taubheit lindern kann. Er ist beispielsweise in „milgamma protekt“ enthalten, das es rezeptfrei in der Apotheke gibt. Informationen: www.milgamma.de

Tägliche Fußkontrolle und richtige Pflege

Außerdem sollten Diabetiker am besten täglich einen Blick auf ihre Füße werfen, um mögliche Verletzungen oder Druckstellen rechtzeitig zu erkennen. Eincremen mit einer harnstoffhaltigen Salbe hält die empfindliche Fußhaut geschmeidig. Scheren oder Nagelknipser sind aufgrund der Verletzungsgefahr tabu. Stattdessen können die Nägel mit einer Sandpapierfeile abgerundet werden.

Nervenschäden frühzeitig feststellen

Mit simplen Tests können Experten die diabetische Neuropathie frühzeitig feststellen. Dabei wird das Vibrations-, Temperatur- oder Berührungsempfinden an den Füßen überprüft. Die Neuropathie ist eine der häufigsten Folgeerkrankungen des Diabetes. Sie kann ein diabetisches Fußsyndrom nach sich ziehen, das schlimmstenfalls zu einer Amputation führen kann. Jährlich sollte daher ein Fuß-Check beim Arzt durchgeführt werden. Zudem können Patienten selbst einen Empfindungs-Check machen, der etwa unter www.milgamma.de angeboten wird.