Winterreifenpflicht: Warum sich einige Rebellen weigern

Winterreifen sind in Deutschland Pflicht bei schlechten Straßenverhältnissen. Nichtsdestotrotz weigert sich ein kleiner Teil der Autofahrer nach wie vor dagegen. Sie riskieren ihre eigene Sicherheit – und die anderer Verkehrsteilnehmer. Um herauszufinden, warum sie dies tun, gab das Online-Portal www.auto.de eine Umfrage in Auftrag.

Die gute Nachricht lautet: Es sind derzeit sehr wenige Winterreifen-Verweigerer auf den deutschen Straßen unterwegs. Nur ein Prozent der insgesamt 1.997 für die Studie befragten Fahrzeugbesitzer ziehen sie nicht auf. Umgerechnet auf die über 43 Millionen zugelassenen Autos in Deutschland entspricht dies rund 500.000 Fahrzeugen, die ohne Winterreifen unterwegs sind.

Der größte Teil der Rebellen ist dabei offensichtlich sehr optimistisch veranlagt: 24 Prozent sind überzeugt davon, dass der Winter auch langfristig so mild wird, dass keine speziellen Reifen dafür nötig sind. Ebenfalls 24 Prozent sagen, sie hatten im Winter noch nie Probleme gehabt mit ihren Sommerreifen. Für „unsinnig“ halten 18 Prozent die Pflicht, Winterreifen aufzuziehen. Für zwölf Prozent der Befragten ist es zu teuer und für sechs Prozent ist schlicht und einfach „der Aufwand zu hoch“.

Unabhängig von dem Grund der Verweigerung riskieren sie alle – außer ihrer eigenen Sicherheit – ein Bußgeld von bis zu 80 Euro und einen Punkt in Flensburg. Das Gesetz schreibt vor, dass bei Schneeglätte, Glatteis, Schneematsch sowie Eis- oder Reifglätte nur Reifen gefahren werden dürfen, die bei Matsch und Schnee bessere Fahreigenschaften gewährleisten als normale Reifen, sprich: die über ein so genanntes M+S-Kennzeichen verfügen. Erwischt die Polizei ein Auto mit Sommerreifen mitten im Schnee, haftet übrigens der Fahrer, nicht der Halter. Man sollte sich also auch beim Gebrauch eines fremden Autos vorher überzeugen, ob der Besitzer ein Verweigerer ist oder nicht.