Gründächer – ein Blickfang in der grauen Stadt

In dicht besiedelten Städten ist der Platz für Wiesen und Gewächse oftmals rar. Wer sich ein Stück grüne Lebensqualität sichern möchte, setzt auf Gründächer. Dachbegrünung bietet viele Vorteile: Sie schützt die Dachabdichtung vor Witterungseinflüssen, dient der Wärmedämmung und schafft Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Zudem verbessert sie das innerstädtische Klima und trägt zum Hochwasserschutz bei.

Drei Arten der Dachbegrünung

Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Begrünungsarten:

  • Extensivbegrünung: Am pflegeleichtesten und kostengünstigsten sind extensive Gründächer. Diese Begrünungsart wendet man für Dächer mit geringen Lastreserven an. Sukkulenten, Moose, Kräuter und Gräser, die schnell einen Pflanzenteppich auf dem Dach bilden, sind die hierfür typischen Gewächse. Da diese Pflanzen mit Umweltbedingungen wie extreme Sonneneinstrahlung oder Trockenheit zurechtkommen, ist der Pflegebedarf sehr gering.
  • Einfache Intensivbegrünung: Während bei extensiven Gründächern ausschließlich Wiesenvegetation angepflanzt wird, integriert man bei der einfachen Intensivbegrünung auch Stauden. Dementsprechend ist der Pflegeaufwand bei dieser Begrünungsform etwas höher.
  • Intensivbegrünung: Intensiv begrünte Dächer benötigen ähnlich viel Pflege wie ein Garten. Häufig handelt es sich bei diesen sogar um begehbare Dachgärten. Sofern die Statik es aushält, kann fast alles auf dem Flachdach realisiert werden – von Terrassen, über Gartenwegen bis hin zu Bäumen und Sträuchern.

Die Infografik von www.bauen.de über Dachbegrünung gibt weitere Informationen zu den Begrünungsarten.

Übersicht über die Arten der Dachbegrünung. - Grafik: www.bauen.de
Übersicht über die Arten der Dachbegrünung. – Grafik: www.bauen.de

Der Aufbau extensiver Gründächer

Wer sein Dach begrünen möchte, kann nicht einfach Erde aufschütten und säen. Zuerst gilt es, einen Schichtaufbau zu verlegen, der die Dachhaut schützt, Nährstoffe speichert sowie den Wasserabfluss unterstützt. Die erste Schicht auf dem nackten, besenreinen Dach ist die Wurzelschutzfolie. Diese verlegt man nur, wenn der Dachaufbau nicht wurzelfest ist. Darauf kommt eine Schutzmatte, welche die Folie vor Beschädigungen schützt sowie Nährstoffe und Wasser für die Pflanzen speichert. Die dritte Schicht von unten ist die Dränschicht. Sie hält Regenwasser in ihren Vertiefungen fest und leitet überschüssige Flüssigkeit ab. Darüber hinaus dient sie der Belüftung der Pflanzenwurzeln. Auf die Dränage verlegt man eine Filterschicht. Sie verhindert, dass die Wasserabläufe des Daches mit der Zeit verschlammen. Zudem sichert sie einen geschlossenen Nährstoffkreislauf. Auf die Filterschicht wird das Substrat verstreut, welches die Begrünung mit Wasser und Nährstoffen versorgt. Die letzte und oberste Schicht der Dachbegrünung ist die Vegetation. Sie festigt den Gründach-Aufbau und ist ein echter Blickfang.

Pflanzentipps fürs grüne Dach

Doch welche Pflanzen eignen sich als Vegetation für extensive Gründächer? Hierzu gehören teppich-, polster- und lockere Rasen bildende Gewächse. Sie sorgen dafür, dass eine grüne Matte auf dem gesamten Dach entsteht. Zudem müssen die Gewächse mit extremer Sonne und Trockenheit zurechtkommen. Folgende Pflanzen sind für Gründächer empfehlenswert:

  • Teppichbildner: Fetthenne, Teppich-Sedum, Dachwurz
  • Polsterbildner: Milder Mauerpfeffer, Heidenelke, Federnelke, Polsterseifenkraut, Mongolen-Sedum
  • Rasenbildner: Weißer Mauerpfeffer, Tripmadam, Kartäusernelke, Kleines Habichtskraut

Die besten Zeiten für die Aussaat sind Frühling und Herbst. Der Sommer ist aufgrund der hohen Bewässerungskosten in der Anfangsphase weniger geeignet. Im ersten Jahr nach der Aussaat müssen die Pflanzen regelmäßig gewässert werden. Danach sind maximal zwei Kontrollgänge pro Jahr nötig, um Fremdwuchs zu entfernen und um die Entwässerungseinrichtung sowie die An- und Abschlüsse des Daches zu kontrollieren.

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