Erkältungszeit: Winzige Übeltäter

Für Patienten ist es oft einfacher, ein Kombinationspräparat einzusetzen, das den gesamten Symptomkomplex behandelt.  Foto: djd/Boehringer/Sunny Images/fotolia.com
Für Patienten ist es oft einfacher, ein Kombinationspräparat einzusetzen, das den gesamten Symptomkomplex behandelt.
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Ob im Bus, in der Schule oder im Büro: In der kühleren Jahreszeit finden sich Millionen winzige und ungebetene Gäste ein – Erkältungsviren. Dort breiten sie sich rasend schnell aus. Denn überall, wo Menschen aufeinandertreffen und eng beieinandersitzen, finden die Krankheitserreger leicht neue Opfer. Per Tröpfcheninfektion wechseln die Viren von Wirt zu Wirt: Niest oder hustet ein Erkälteter, gelangen die belasteten Schleimpartikel in die Atemluft und auf Oberflächen, wo die Erreger mehrere Stunden überleben können. Treffen die winzigen Übeltäter auf einen Menschen mit schwächelndem Immunsystem, treten bald die bekannten Symptome auf: Schnupfen, Husten, Heiserkeit.

Auf mögliche Nebenwirkungen achten

Bevor es richtig schlimm wird, versuchen viele Menschen, sich erst einmal selbst zu helfen und greifen auf diverse Husten- und Schnupfenmittel zurück. Laut einer Umfrage des IFAK Instituts nehmen fast 35 Prozent aller Deutschen bei Erkältungsbeschwerden rezeptfreie Mittel, um sich den Gang zum Arzt zu ersparen und bei der Arbeit nicht auszufallen. Doch auch bei Präparaten ohne Rezept sollte man auf mögliche Nebenwirkungen achten. Gerade bei einer Erkältung sind sanfte Naturheilmittel oft die bessere Alternative, weiß Linda Apotheker Dr. Johannes Dücker. Vor allem bei Hustensäften sollte man aufpassen: „Viele Präparate enthalten Codein. Das hilft zwar, weil es den Hustenreiz unterdrückt, es kann aber auch müde machen. Daher sollten Autofahrer lieber die Finger davon lassen.“

Schleim verstopft die Atemwege

Ist die Erkältung da, breitet sie sich nach und nach in den Atemwegen aus. Die Schleimhäute schwellen an, es bildet sich Sekret, das die abgetöteten Viren aus dem Organismus ausschwemmen soll. Anfangs noch flüssig, kann der Schleim zunehmend zäh werden, das befreiende Abhusten oder Schnäuzen gelingt nur noch schwer. Steckt der infektiöse Schleim lange in den Atemwegen fest, droht die Gefahr, dass sich neben den Viren auch noch Bakterien hinzugesellen und eine sogenannte Superinfektion entsteht. Mediziner raten daher, zähes Sekret frühzeitig zu verflüssigen. Auf schonende Art und Weise gelingt dies mit häufigen Inhalationen, Nasenspülungen oder beispielsweise dem pflanzlichen Wirkstoff Myrtol, enthalten etwa in „GeloMyrtol forte“ aus der Apotheke. So können die Atemwege spürbar befreit werden und die Krankheitssymptome sich rasch bessern.

Beschwerden lindern

Oft lösen Erkältungs- oder Rhinoviren auch eine Entzündung der oberen Atemwege aus. Der Hals kratzt, die Nase läuft oder ist verstopft. Letzteres ist besonders unangenehm, weil die Nasennebenhöhlen dann nicht mehr ausreichend belüftet werden und sich ebenfalls entzünden können. Die Folge: eine Rhinosinusitis mit Kopfschmerzen, Druckgefühl sowie oft auch Fieber. Gegen die Viren gibt es zwar kein Mittel, aber die Beschwerden lassen sich lindern. „Da Symptome wie eine verstopfte Nase und Kopfschmerzen bei einer Rhinosinusitis gepaart auftreten, ist es für Patienten oft einfacher, ein Kombinationspräparat einzusetzen, das den gesamten Symptomkomplex behandelt“, betont Professor Klimek, Leiter des Zentrums für Rhinologie und Allergologie in Wiesbaden. Als Schmerzmittel eigne sich hier beispielsweise Ibuprofen, zur Schleimhautabschwellung sei wiederum Pseudoephedrin-Hydrochlorid gut geeignet. Beide Wirkstoffe kombiniert gibt es nun etwa im neuen rezeptfreien „BoxaGrippal“ in der Apotheke.

Bedarf an Mikronährstoffen gedeckt?

Auch die Ernährung – mit einem ausgewogenen Angebot an Mikronährstoffen – ist wichtig: Wer seinen Körper mit immunrelevanten Mikronährstoffen in ausgewogener Kombination unterstützen möchte, kann etwa zur ergänzenden bilanzierten Diät Orthomol Immun greifen. Laut Nationaler Verzehrstudie II schaffen es 48,4 Prozent der Frauen und 48,7 Prozent der Männer in Deutschland nicht, ihren täglichen Bedarf an Vitamin E zu decken. Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen Referenzwerte für Zink erreichen 32,3 Prozent der Frauen und 21 Prozent der Männer nicht. Gravierend sind die Defizite in der Zufuhr von Vitamin D. Bei über 80 Prozent der Männer und über 90 Prozent der Frauen lagen die Verzehrwerte unterhalb der Richtwerte. Doch das Vitamin spielt nicht nur für den Knochenstoffwechsel, sondern auch bei der Infektabwehr eine Rolle. Es hat Einfluss auf die Aktivität der Fresszellen und auf erregerspezifische Antikörperreaktionen. Bei einer Unterversorgung mit Vitamin D ist das Risiko von Erkältungskrankheiten nachweislich erhöht.

Immunsystem auf Trab bringen

Je besser man im Training ist, desto besser kommt das Immunsystem mit Erkältungsviren zurecht. Wer Bewegung – und zwar am besten in der frischen Luft – in seinen Alltag integriert, tut viel für seine Abwehrkräfte. Auch Sauna und Dampfbad bringen die Virenabwehr des Körpers in Form. Eine gute Versorgung mit Vitalstoffen kann ebenfalls bei der Vorbeugung von Husten, Schnupfen und Heiserkeit helfen. Besonders wichtig ist Zink, weiß auch die Diplom-Biologin Dr. Christine Reinecke: „Es unterstützt das Immunsystem und ist ein ganz wichtiger Schutzfaktor für das Atemepithel.“ Das ist eine Schutzschicht der Lunge, die das Eindringen von infektiösen Keimen in den Körper verhindert. „Wenn das Immunsystem ausreichend mit Zink versorgt ist, muss nicht jeder Kontakt mit Schnupfenviren automatisch zu einer Erkältung führen“, erklärt die Expertin für Gesundheitsprävention aus Stuttgart. Bei Zinkdefiziten kommen Zinkpräparate aus der Apotheke zum Einsatz. Diese enthalten unterschiedliche Zinkverbindungen. Aus organischen Zinkverbindungen wie dem Zinkorot wird das Spurenelement besonders gut in den Körper aufgenommen. Wichtig dabei ist eine ausreichend hohe Dosierung: Mit 25 Milligramm Zink lässt sich die Erkältungsabwehr gut unterstützen.

Sanfte Hausmittel können die Bronchien entspannen

Einen hartnäckigen Husten sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Dauert er länger als eine Woche, ist der Gang zum Arzt die richtige Entscheidung. Steckt keine ernsthafte Erkrankung hinter dem lästigen Hustenreiz, können sanfte Hausmittel die Bronchien entspannen. Thymiantee oder Kamillentee zum Beispiel sind bewährte Helfer bei Dauerhusten. Auch der Samen des schleimlösenden Bockshornklees kann bei Erkältungsbeschwerden helfen. Wer längere Zeit Bockshorntee trinkt, kann übrigens nicht nur den Bronchien, sondern auch der Haarpracht etwas Gutes tun. Bockshornkleesamen, wie sie etwa in den „Bockshorn + Mikronährstoff Haarkapseln“ von Arcon enthalten sind, gelten als Schönmacher für die Haare. Ein besonders sanftes Hausmittel bei Husten sind Inhalationen. Gegen Verschleimungen hilft die Beigabe von Kamille. Ist der Husten eher trocken, hilft das Inhalieren mit Salzwasser.