Wie arbeitet man sicher im Garten?

Jedes Jahr geschehen zahlreiche Unfälle in deutschen Gärten. Nicht nur in den warmen Monaten investieren Naturfreunde viel Zeit, um Rasen, Beete, Pflanzen aller Art oder Häuser in Schrebergärten zu verschönern und zu pflegen. Doch dabei sollte jeder auf seine Sicherheit Bedacht sein. Bei welchen Gartenarbeiten drohen welche Risiken? Und wie kann man diese am besten vermeiden?

Allgemeine Hinweise

Man sollte immer genug trinken und häufige Pausen einlegen. Schließlich soll die Gartenarbeit Freude und keinen Stress verursachen! Wichtig ist eine der jeweiligen Arbeit angemessene Schutzkleidung und weiteres Sicherheitszubehör. Dazu gehören viele Dinge wie:

  • Kopfbedeckung
  • Gegebenenfalls Atemschutz
  • Overalls oder Jacken und Hosen
  • Geeignete Handschuhe
  • Festes Schuhwerk

Wer Werkzeug einsetzt, sollte es nur für den vorgesehenen Zweck und unter Beachtung aller Warnhinweise der Hersteller tun. Stets sollte das Werkzeug oder die Maschine in einer gesunden Haltung und einem sicheren, festen Stand benutzt werden. Zudem ist auf eine ergonomische Form der Werkzeuge zu achten.

Konkrete Ratschläge

Allergiker
Vor allem im Frühjahr fliegen Pollen und Sporen umher. Allergiker sollten längere Kleidung und Handschuhe tragen. Vorher sollten die entsprechenden Medikamente eingenommen werden. Die vorteilhafteste Arbeitszeit für Allergiker ist am Morgen oder nach einem Regenschauer, da dann die Luft rein und klar ist.

Unkrautvernichtung
Chemische Stoffe in Unkrautvernichtern verursachen Hautreizungen, Atembeschwerden oder ebenfalls Allergien. Bei längeren Anwendungen sind Gummistiefel, Handschuhe, Schutzbrille und ein Mundschutz anzuraten.

Stiche und Bisse
Die erste Maßnahme dabei ist immer das Kühlen. Wer in den Schrebergarten fährt, sollte also an ein Ice-Pack denken. Dies hilft bei Schwellungen. Klingen diese nicht ab, sondern verschlimmern sich, so dass Atemnot oder Herzrasen auftreten, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Neben den häufig auftretenden Wespen- oder Mückenstichen sind Zecken gefährlich. Niemals sollte man Zecken von Hand herausziehen. Tritt nach einem Biss eine kreisförmige Rötung auf, besteht die Gefahr von Meningitis oder Borreliose. Vermeiden lassen sich Bisse durch Kleidung ohne Lücken. Auf heller Kleidung sieht man die Tiere besser. Die Hose sollte in Stiefel gesteckt oder die Beine vollständig bekleidet sein, da sich Zecken häufig in niedriger Höhe aufhalten.

Schneiden, Sensen und Hämmern
Schutzbrillen sind beim Schneiden von dornigen Pflanzen zur Sicherung der Augen empfehlenswert. Wenn man Holz hackt, sollte der Hackstock nie zu niedrig sein, um ungesunde Bückhaltungen zu verhindern. Schneide und Stiel der Axt sollten formschlüssig verbunden sein, ansonsten kann der Metallteil wegfliegen. Äxte und Beile sollten zudem niemals als Hammer eingesetzt werden. Bei Scheren sind Federverschlüsse sinnvoll, die man nach dem Arbeiten stets betätigen sollte. Wer senst, dem sei empfohlen, dies immer in einer Bewegung weg vom Körper zu tun.

(Um-)Graben, Pflanzen und Harken
Gerade bei solchen Arbeiten werden Rücken und Gelenke oft über Gebühr belastet. Deshalb ist eine Sitz- oder Hebehilfe angemessen. Bei Kreislaufproblemen, die sich zeigen, wenn jemandem schwarz vor Augen wird, sollte man lieber im Sitzen arbeiten. Hier können Schwindel, Übelkeit oder sogar Ohnmacht als Folge auftreten. Zinken von Geräten sind immer zum Boden oder zur Wand zu richten, werden sie gerade nicht benutzt.

Leitern
Achten Sie auf das GS-Zeichen und wechseln Sie beschädigte Sprossen rechtzeitig aus. Am besten ist es, die Leitern am oberen Teil mit einem Gurt zu sichern. Die Holz- oder Metallgestelle müssen auf tragfähigem, ebenen Grund aufgestellt werden.

Elektrische Geräte
Wichtig ist es, die Unversehrtheit der Kabel zu sichern. Schneidwerkzeuge müssen fest sitzen. Bei Regen dürfen elektrische Geräte nicht benutzt werden, Geräte mit Verbrennungsmotor dürfen nur im Freien benutzt werden, sonst besteht Vergiftungsgefahr durch CO2. Bei Wartungen oder Reparaturen ist stets der Netzstecker zu ziehen. Benzinmotoren machen den Verzicht auf Feuer oder Rauchen, speziell beim Befüllen, notwendig. Wer den Rasen mäht, sollte Schutzschuhe mit Zehenkappen tragen. Größte Vorsicht ist bei der Motorsäge geboten, hier sind Schutzanzug, Sicherheitsschuhe, Gehörschutz sowie ein Schutzhelm mit Schild angemessen. Ähnliche Vorkehrungen sollte man bei Häckslern treffen. Zudem ist ein fester Stand bei beiden notwendig.

Fazit

Oft hilft der gesunde Menschenverstand weiter als alle Sicherheitstipps. Trotzdem sollte jeder, der Tätigkeiten wie die oben genannten durchführt, die Hinweise anschauen und sie im Hinterkopf behalten. Unsere Gesundheit ist unser wichtigstes Gut. Auch wenn es dem einen oder anderen übertrieben erscheint: Sicherheit geht vor.