Mit einer Dentalphobie den Weg zum Zahnarzt finden

Die Angst vor dem Zahnrzt überwinden

Für etwa zwölf Millionen Bundesbürger ist der Gang zum Zahnarzt wie eine Folter. Diese Menschen leiden an einer sogenannten Dentalphobie, der Angst vor dem Zahnarzt. Bei Zahnschmerzen nehmen viele Betroffene erst einmal Schmerzmittel, zum Zahnarzt gehen sie nur dann, wenn die Schmerzen unerträglich werden. Selbst Maßnahmen zur Prophylaxe werden von den Betroffenen nicht wahrgenommen. Tipps, wie man die Angst vor dem Zahnarzt unter Umständen doch überwinden kann, Informationen über entsprechende Verfahren sowie Hinweise, wie man sich vor den finanziellen Folgen umfangreicher Zahnbehandlungen schützen kann, gibt es beispielsweise unter www.experten-im-chat.de/dentalphobie.

Wie kann man die Angst überwinden?

Wie aber kann man seine Angst vor dem Zahnarzt überwinden? Dr. André Wannemüller ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitseinheit für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Ruhr-Universität Bochum und Psychotherapeut in eigener Praxis im Gesundheitszentrum Bochum. Er rät Dentalphobikern gegebenenfalls zu einer psychotherapeutischen Kurzbehandlung. In dieser könne man sowohl körperliche als auch gedankliche Strategien erlernen und diese im Hinblick auf ihre Wirkung auf körperliche und gedankliche Furchtsymptome schrittweise im Zusammenhang mit zahnbehandlungsrelevanten Reizen ausprobieren. Positive Erfahrungen und Bewältigungserlebnisse würden zu einem weiteren Angstabbau führen.

Dies würde, so Dr. Wannenmüller, bei Phobikern in 80 Prozent der Fälle schon nach fünf Therapiesitzungen funktionieren. Dr. med. dent. Michael Leu aus München ist Gründer der ersten und bisher einzigen Zahnarztpraxis ausschließlich für Zahnarztphobie-Patienten. Er ist oft mit Patienten konfrontiert, die viele Jahre nicht mehr den Weg in die Praxis gefunden haben und deren Gebiss entsprechend aussieht: „Patienten, die so lange nicht beim Zahnarzt waren, haben in der Regel auch bei guter Zahnpflege ein zerstörtes Gebiss und leiden unter der Scham und nachlassender Lebensqualität.“ Ursache sei unter anderem die bei allen Phobikerpatienten anzutreffende sogenannte Malokklusion. Eine Behandlung der Betroffenen, so Dr. Leu, sei beispielsweise mit der sogenannten 3-Termine-Therapie möglich. Dabei werde in einer Vollnarkose das komplette Gebiss saniert.

Nur bei Vollnarkose sind die Schmerzen komplett ausgeschaltet

Bei einer extremen Dentalphobie gibt es unterschiedliche Behandlungsformen. Dr. Michael Leu: „Man unterscheidet die Vollnarkose und andere Verfahren. Nur mit der Vollnarkose sind Schmerzen komplett ausgeschaltet und lange Eingriffe möglich.“ Bei anderen Verfahren könne man nur kurzzeitige einfache Eingriffe durchführen. Unter Vollnarkose seien dagegen auch komplizierte Eingriffe und Sanierungen in bis zu sieben Stunden möglich. Der Patient, betont Dr. Leu, verschlafe die Behandlung komplett. Schwierig wird es für Eltern vor allem auch dann, wenn Kinder geradezu hysterisch reagieren, wenn es um den Termin beim Zahnarzt geht. Hier rät Dr. Leu zum Besuch eines Spezialisten – also etwa eines Kinder- und Jugendzahnarztes. Diese hätten verschiedene Möglichkeiten der Behandlung und könnten kindgerecht auf die Ängste der kleinen Patienten eingehen.

Offen mit dem Zahnarzt reden

Dr. André Wannemüller rät Dentalphobikern im Übrigen zu einem offenen Gespräch mit dem Zahnarzt über all ihre Sorgen und Befürchtungen. Dies falle vielen Patienten aber etwa aufgrund von Scham- und Peinlichkeitsgedanken, manchmal auch aufgrund der Angst vor negativen Reaktionen durch den Zahnarzt, schwer. Dr. Wannenmüller: „Man macht durch das offene Gespräch aber für sich und für den Zahnarzt die Situation einfacher; denn der Zahnarzt kann, wenn er über Ihre Situation Bescheid weiß, durch eine verständnisvolle Reaktion während der Behandlung sehr zum Rückgang der Furcht beitragen und individuell darauf eingehen.“

Keine Angst vor dem Zahnarzt bei guter Pflege und guter Versorgung

Wer eine leichte Zahnarztphobie hat, weiß, dass er mit einer guten Pflege und moderner Zahnmedizin keine Angst vor dem Zahnarzt haben muss. Moderne Zahnmedizin ist aber oft teuer. Michaela Franz, Expertin für Zahnzusatzversicherungen bei den Ergo Direkt Versicherungen, empfiehlt deshalb beispielsweise den Zahnzusatz-Tarif „Privatpatient beim Zahnarzt“. Hier sei man für Zahnersatz-Maßnahmen und zahnerhaltende Maßnahmen gut versichert. So könne man auch mit regelmäßiger Vorsorge wie etwa der Individualprophylaxe die Zahngesundheit erhalten.

Viele Menschen schaffen es irgendwann trotz aller Ängste doch, zum Zahnarzt zu gehen. Aber können sie noch eine Zahnzusatzversicherung abschließen, wenn der Zahnarzt nach dem Besuch bereits einen Heil- und Kostenplan aufgestellt hat? Dazu Michaela Franz: „Den Tarif „Zahn-Ersatz-Sofort“ beispielsweise kann man auch dann noch abschließen.“ Voraussetzung sei, dass die medizinisch notwendige Zahnersatz-Maßnahme innerhalb des Zeitraums von maximal sechs Monaten vor dem Versicherungsbeginn begonnen wurde (Heil- und Kostenplan wurde ausgestellt) und nach dem Versicherungsbeginn eingegliedert werde.

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