Bericht Ratgeberaktion „Pflege“ am 18.09.2014

Der Expertentipp zum Thema Pflegevorsorge

Etwa zweieinhalb Millionen Bundesbürger sind derzeit auf Pflege angewiesen, bis 2050 wird sich diese Zahl vermutlich auf knapp 4,5 Millionen verdoppeln. Ein Großteil der Deutschen wird dann in der einen oder anderen Form in seiner Familie und dem persönlichen Umfeld mit dem Thema Pflegebedürftigkeit konfrontiert sein. Private Pflegevorsorge ist daher unverzichtbar, denn die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung reichen für den Pflegefall bei weitem nicht aus. Athanasios Almbanis, Vorsorgeexperte bei der DFV Deutsche Familienversicherung AG, die sich auf Pflegevorsorge spezialisiert hat, weiß: „Mit rund zwei Dritteln aller abgeschlossenen Verträge hat sich das Pflegetagegeld unter den Möglichkeiten für private Pflegevorsorge klar durchgesetzt. Vorteile dieses Produkts sind die hohe Flexibilität im Produktaufbau, die günstige Beitragskalkulation und die feststehende Höhe der Leistung.“ Und wann sollte man eine private Pflegevorsorge abschließen? „Je früher desto besser“, rät Almbanis. Mit Blick auf den dramatischen Anstieg von Demenzerkrankungen sei es bei der Tarifwahl auch wichtig, diesen Fall umfassend abzusichern. „Demenzkranke erhalten zwar Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung, sie reichen aber bei Weitem nicht aus. Darum bieten wir zum Beispiel eine besonders umfassende Absicherung des Demenzrisikos „, betont Almbanis.

Alle Pflegestufen einbeziehen

Wichtig, so Almbanis, sei in diesem Zusammenhang auch die Einbeziehung aller Pflegestufen, beginnend ab Stufe 0: „Das ist die klassische Demenz, von der Frauen wegen ihrer durchschnittlich um fünf Jahre längeren Lebenserwartung besonders stark betroffen sind. Deshalb sollte Demenz in den Pflegestufen eins bis drei auch gesondert berücksichtigt werden, denn Demenzkranke haben einen erhöhten Betreuungsaufwand.“ Gehe man davon aus, dass mehr als 70 Prozent der Pflegebedürftigen zu Hause betreut werden, werde klar, dass dies häufig mit starken Einkommenseinbußen der Pflegenden und hohen Kosten für hinzugezogene Pflegefachkräfte einhergehe. Daher sollte ein Versicherungsschutz ohne finanzielle Einschränkung gerade auch für diese Laienpflege zu Hause gewährleistet sein, immer sollte auch die stationäre Pflege eingeschlossen sein.

Pflegereform dürfte nicht ausreichen

Die von der Bundesregierung geplante große Pflegereform wird nach Ansicht von Athanasios Almbanis nicht ausreichen, um das Pflegeproblem nachhaltig zu lösen: “Zusätzliche private Vorsorge wird auch künftig dringend notwendig sein, da die gesetzliche Pflegeversicherung auch in Zukunft eine ‚Teilkaskoversicherung bleiben wird.“