Tomaten selber anpflanzen, Pflege und Ernte

Stehen die Tomaten im Freien, ist eine gegen Tomaten-Krankheiten resistente Sorte zu bevorzugen. - Foto: pixabay.com/Couleur/CCO
Stehen die Tomaten im Freien, ist eine gegen Tomaten-Krankheiten resistente Sorte zu bevorzugen. - Foto: pixabay.com/Couleur/CCO

Tomaten zählen bei den Deutschen zu den beliebtesten Früchten. Am besten schmecken sie, wenn sie aus dem eigenen Garten stammen. Wie es gelingt, Tomaten anzuziehen, wie sie gepflanzt werden, was bei der Pflege und Ernte zu beachten ist, erläutert der nachfolgende Artikel.

Die richtigen Sorten finden

Bei der Sortenauswahl entscheiden mehrere Faktoren. Allen voran steht der Geschmack. Einige Menschen bevorzugen die kräftig schmeckenden Tomaten. Andere mögen diejenigen mit weniger Säure lieber. Zu Letzteren zählen die gelben Sorten, doch auch einige rotschalige Tomaten schmecken mild. Die mit einer härteren Schale lassen sich besonders gut schneiden. Sie eignen sich beispielsweise für Salate.

Stehen die Tomaten im Freien, ist eine gegen Tomaten-Krankheiten resistente Sorte zu bevorzugen. Auch das Platzangebot entscheidet über die Auswahl. Kleine Naschtomaten gedeihen selbst auf dem Balkon im Kübel. Größere sollten im Gartenbeet oder im Gewächshaus stehen. Die größten Früchte trägt die Sorte „Couer de Boeuf“. Sie können jeweils bis zu 500 Gramm schwer werden. Nicht alle Sorten fruchten zur selben Zeit. Wer sich für mehrere entscheidet, kann vom frühen Sommer bis in den Spätherbst von einer reichen Tomaten-Vielfalt profitieren.

Tomaten aussäen oder als Jungpflanzen erwerben

Viele Hobbygärtner probieren sich gern in der Tomaten-Anzucht selbst aus. Umfangreiche Fachkenntnisse sind nicht erforderlich. Entweder wird das Saatgut im Fachhandel erworben. Oder es wird selbst gesammelt. Dazu werden reife Tomaten aufgeschnitten und die Samen mit einem Messer entfernt.

Anschließend werden diese mit klarem Wasser abgespült. Auf einem Küchenpapier trocknen sie ab. Wer sie anschließend in einem dunklen Gefäß aufbewahrt, kann sie über mehrere Monate lagern. Ab Anfang März werden die Samen in Anzuchterde ausgesät. Pro Saatkorn wird ein kleiner Anzuchttopf verwendet. Dieser wird mit einer Folie bedeckt, warm und hell gestellt. Die Erde ist gleichmäßig feucht zu halten, ohne dass Staunässe entsteht. Damit sie nicht schimmelt, wird die Folie täglich für den Luftaustausch kurz vom Topf genommen.

Nach dem Auflaufen stehen die Tomaten halbschattig, damit sie nicht zu sehr in die Höhe schießen. Dafür benötigen sie fortan mehr Nährstoffe. Sind die Anzuchttöpfe durchwurzelt, werden die Jungpflanzen in größere Töpfe gesetzt. Wer sich die Arbeit der Pflanzen-Anzucht ersparen möchte, erwirbt im Fachhandel Jungpflanzen. Diese Variante bietet zwei weitere Vorteile: Die Jungpflanzen sind unter optimalen Treibhausbedingungen gewachsen und ihren Konkurrenten im Wachstum weit voraus. Es handelt sich um veredelte Pflanzen, die gegen Krankheiten robuster sein sollen.

Tomaten den optimalen Standort bieten

Tomaten vertragen keinen Frost, deswegen dürfen sie erst ab Mitte Mai ins Freiland oder ins unbeheizte Gewächshaus ausgepflanzt werden. Als Substrat bevorzugen sie eine spezielle Tomatenerde, die es im Handel fertig zu kaufen gibt. Anderenfalls wird ein Erdgemisch aus Gartenerde und Sand verwendet, dem viel reifer Kompost zugesetzt wird. Die Pflanzen sollten nicht zu eng beieinander stehen, damit ihre Blätter nach dem Regen gut abtrocknen können. Dies mindert das Risiko für Tomatenkrankheiten.

Gewächshäuser sollten aus diesem Grund gut durchlüftet werden. Werden die Tomatenpflanzen an einem sonnigen bis halbschattigen Ort platziert, ist mit einer schnellen Reife der Früchte zu rechnen.

Die richtigen Pflanzen-Partner finden

In kleinen Gewächshäusern stehen die Tomaten aus Platzgründen gern allein. Ansonsten lassen sie sich mit unterschiedlichen Arten auf demselben Beet kombinieren. Geeignet sind beispielsweise Kräuter wie die Petersilie und das Basilikum, aber auch das Radieschen und der Spinat. Tomaten und Gurken sollten nicht in unmittelbarer Nähe zueinander stehen.

Tomaten regelmäßig pflegen und ernten

Die Tomaten benötigen in der Wachstumsperiode sehr viel Wasser. Deswegen ist das tägliche Gießen eine der wichtigsten Pflegemaßnahmen. Dabei ist wegen der Braunfäule-Gefahr darauf zu achten, die Blätter nicht zu benetzen. An Regentagen sollten im Freien stehende Pflanzen ein Dach über den Kopf bekommen. Bewährt haben sich beispielsweise sogenannte Tomatenhauben, die im Fachhandel angeboten werden. Alternativ kann eine Folie oberhalb der Pflanzen aufgespannt werden, die an Holzbohlen befestigt wird.

Damit die Pflanzen möglichst große Früchte entwickeln, werden sie regelmäßig ausgegeizt. Das bedeutet, die sich zwischen den Blattachsen zeigenden Triebe frühzeitig auszukneifen. Die Haupttriebe werden an Stützen befestigt. Gedüngt wird alle zwei Wochen mit einem Tomatendünger. Verwendet werden können ebenfalls selbst ansetzte Jauchen, beispielsweise aus Brennnesseln oder Kompost.

Die Ernte erfolgt möglichst bei trockenem Wetter. Dann faulen die Früchte nicht, wenn sie eine Zeit lang aufeinander lagern. Außerdem wird auf diese Weise Pilzkrankheiten an den Pflanzen vorgebeugt. Sollten diese doch einmal auftreten, werden die befallenen Pflanzenteile abgeschnitten und entsorgt.