Liebeskummer lohnt sich nicht

Wer kennt ihn nicht, den Kummer mit der Liebe? Besonders anfällig sind Teenager, jedoch auch in höherem Alter ist man nicht vor dieser – zum Glück nicht ansteckenden – Krankheit geschützt. Auch wenn Liebeskummer keine Krankheit im klinischen Sinne ist, kann er mit körperlichen Symptomen und schweren psychischen Störungen einhergehen. Spätestens dann sollte professionelle Hilfe bei Therapeuten, Psychologen oder Selbsthilfegruppen gesucht werden.

Da muss man durch

Liebeskummer kann unterschiedliche Ursachen haben. Zum einen führt häufig die Trennung von einem Partner zu diesem Zustand der Verzweiflung. Zum anderen kann auch die unerwiderte Liebe zum Traumprinzen die Basis des Liebeskummers sein. Seltener, aber dennoch nicht unerheblich, ist besonders im Kindesalter die Sehnsucht nach der Liebe von Eltern und Geschwistern, die kleine Seelen in den Abgrund stürzen kann.

Unabhängig vom Auslöser des Liebeskummers, verläuft dieser meist in mehreren Phasen. Zu Beginn wird die Ursache verleugnet. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Wie ein Schutzschild verdrängt das Unterbewusstsein die Erkenntnis, dass der Status quo nicht mehr erhalten und eine einschneidende Veränderung im Leben eingetreten ist. Diese Phase wird vom Aufbrechen der Gefühle abgelöst. Hier ist die Verzweiflung, Trauer und körperliche Beeinträchtigung – Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Antriebslosigkeit – am größten. Es besteht die Gefahr der sozialen Isolation, Flucht in Drogen oder Alkohol und Nichtbewältigung von Alltagsanforderungen. Die Phase kann von wenigen Tagen bis hin zu Monaten anhalten. In der Regel heilt aber die Zeit alle Wunden und es kommt die Neuorientierung, gefolgt vom neuen Lebenskonzept.

Schritt für Schritt zurück ins Leben

Gegen Liebeskummer ist bekanntlich noch kein Kraut gewachsen. Das heißt, das Übel kann auch nicht an der Wurzel – sprich der Ursache – beseitigt werden. Es gibt jedoch Mittel und Wege, die Dauer und Intensität des Liebeskummers zu mindern.

  1. Trauern Die Gefühle müssen raus. Wut, Schmerz, Verzweiflung müssen zugelassen werden. Tage im Bett mit der Packung Kleenex sind erlaubt. Erst wenn die aufgestauten Gefühle raus sind, ist Platz für Neues.
  2. Reden Die beste Freundin muss her und dann: reden, reden, reden. Immer wieder das gleiche Thema und in Endlos-Schleife dieselben Fragen und Tipps. Oft hilft der andere Blickwinkel.
  3. Auspowern Ab ins Fitness-Center, in den Stadtpark oder ins Schwimmbad – Hauptsache Sport bis zur Erschöpfung! Wenn der Körper bis an die Grenzen gefordert ist, bleibt dem Geist keine Zeit zum Grübeln. Und diese Pause im Gedankenkarussell ist jetzt unheimlich wertvoll zum Kraft tanken.
  4. Raus Raus aus den eigenen vier Wänden, raus aus eingefahrenen Abläufen. Es ist Zeit für Partys, Mädelsabende, Kurztrips und für alle Dinge, die vorher auf der Strecke blieben: Hobbies, Lieblingsfilme, Kochkurse, Leseabende im Bett…
  5. Verwöhnen Ein bisschen Selbstverwöhnung darf jetzt sein. Shopping-Tour, Kosmetikbehandlung, neue Frisur, Wellness-Wochenende – was gefällt, ist erlaubt. Das Selbstbewusstsein wird es danken!
  6. Abstand Abstand vom Ex! Egal, ob im wirklichen Leben oder über Facebook & Co – der Ex ist tabu. Keine zufälligen Begegnungen in der Stammkneipe, kein virtuelles Spionieren. Erinnerungsstücke, Fotos, Andenken gehören in einen Karton außer Sichtweite. Alles andere reißt frische Wunden wieder auf.

Natürlich kann diese Liste noch beliebig erweitert werden. Wichtig ist es, sich nicht von der Trauer und dem Schmerz unterkriegen zu lassen. Der verlorene Traumprinz ist nicht der Richtige gewesen – na und, dann kommt der Richtige halt noch! Und, Hand auf’s Herz, war der Traumprinz wirklich so traumhaft? Gab es da nicht doch die eine oder andere Sache, die zu Unwillen oder Streit geführt hat? Hörte die beste Freundin nicht doch regelmäßig: „Er hat schon wieder…. Wieder müssen wir… Jedes Mal soll ich… Ich würde mal gerne wieder…“

Kopf hoch – es geht weiter!

Liebeskummer heißt nicht, dass ein geliebter Mensch für immer verloren ist. Der (vormals) geliebte Mensch existiert noch. Nur die gemeinsame Liebe gibt es nicht (mehr). Für unser Selbstbewusstsein ist es allerdings extrem wichtig, dass unsere Liebe erwidert wird. Die Erwartungen diesbezüglich sind hoch. Werden sie nicht erfüllt, fallen wir tief. Beziehungsratgeber für Frauen, ein gesundes Selbstbewusstsein und engagierte Freunde können helfen, den tiefen Sturz zu mildern. Wie ein Sprungkissen fangen sie den Aufprall ab und erleichtern die Rückkehr in ein befreites und glückliches Leben.

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