Forschergeist und Adrenalinkick

Erlebnisparks sorgen für Spannung und Spaß im Familienurlaub

Gerade in den Ferien kann es dem Nachwuchs schnell langweilig werden. Gut beraten, wer den Familienurlaub dort verbringt, wo es Neues zu entdecken gibt. Erlebniszentren, Aktivparks und Mitmachhäuser für junge Forscher schießen daher vielerorts wie Pilze aus dem Boden. Dort können Klein und Groß zusammen Naturphänomenen und anderen Geheimnissen auf den Grund gehen, staunen, dazulernen oder sich einfach austoben. Landschaft und Kultur der jeweiligen Region liefern nicht nur die thematischen Grundlagen, sondern auch reizvolle Kulissen. Dabei stellt sich immer wieder heraus: Die Natur ist oft der spannendste Abenteuerspielplatz.

Heiße Vulkane und kühle Bergwerke

Die Eifel ist die jüngste Vulkanlandschaft Deutschlands. Kaum zu glauben, dass in dieser reizvollen Region vor knapp 13.000 Jahren Ascheströme und Glutlawinen durch die Täler rasten und alles Leben erstickten. Im Vulkanpark Infozentrum in Plaidt/Saffig mit seinem Steinerlebnisgarten können kleine und große Besucher auf Zeitreise in die Erdgeschichte gehen (www.vulkanpark.com). Im Lava-Dome in Mendig erwartet die Besucher außerdem eine multimediale Erlebniswelt – inklusive Vulkanausbruch-Simulation, „sprechenden“ Steinen und Rundkino. Direkt neben dem Gebäude kann man über 150 Stufen mitten in einen erkalteten Lavastrom hinabsteigen. Rund um die Themen Vulkanismus und Bergbau informieren auch die 29 Erzählstationen im Römerbergwerk Meurin, einem großen Untertage-Tuffsteinabbaugebiet aus römischer Zeit.

Luft – ein Element zum Staunen

Bei spannenden Mitmach-Experimenten werden Phänomene rund um die Luft sichtbar. - Foto: djd/phaeno/Matthias Leitzke
Bei spannenden Mitmach-Experimenten werden Phänomene rund um die Luft sichtbar. – Foto: djd/phaeno/Matthias Leitzke

Spannenden Naturgesetzen widmet sich das phaeno Wolfsburg. Zu den Publikumslieblingen der Experimentierwelt gegenüber vom Volkswagen-Gelände gehört der über sechs Meter hohe Feuertornado oder der Bandgenerator, der einem buchstäblich die Haare zu Berge stehen lässt. Mit der Sonderausstellung „Luffffft – federleicht und tonnenschwer“, die vom 22. März 2014 bis zum 8. Februar 2015 zu sehen ist, widmet sich das phaeno einem erstaunlichen Element: Luft ist zwar unsichtbar, aber trotzdem viel mehr als Nichts. Für Menschen ist sie Lebensgrundlage, kann aber auch schwere Gegenstände heben. An den 25 Stationen in der spielerisch angelegten Experimentierlandschaft können kleine und große Besucher ausprobieren und staunen. Unter www.phaeno.de finden Interessierte weitere Informationen. Zusätzlich gibt es im Sommer (2./3. und 30./31. August 2014) begleitend zur Sonderausstellung spannende Erlebniswochenenden zum Thema „Luft und Fliegen“.

Hinter den Kulissen der Filmwelt

Das Schlossgespenst Hui Buh im Live-Dialog mit den Besuchern. - Foto: djd/Bavaria Filmstadt
Das Schlossgespenst Hui Buh im Live-Dialog mit den Besuchern. – Foto: djd/Bavaria Filmstadt

Informieren und Mitmachen – unter diesem Motto entführt die 300.000 Quadratmeter große Bavaria Filmstadt im Münchener Süden hinter die Kulissen der Medienwelt (www.filmstadt.de). Die Besucher erfahren, wie Kinofilme und Fernseh-Highlights entstehen und mit welchen Tricks und technischen Möglichkeiten die Filmemacher arbeiten. Ein Tourguide begleitet durch Kulissenstraßen, vorbei an Filmvillen und riesigen Studiohallen, durch Sets großer Klassiker wie „Das Boot“ oder „Die unendliche Geschichte“ und erzählt amüsante Anekdoten aus der Welt des Showgeschäfts. Die Filmentdeckerwelt Bullyversum kann nach der Führung und dem Besuch des 4D-Erlebnis-Kinos in Eigenregie erkundet werden. Beim Synchronisieren einer Filmszene oder vor laufender Kamera in der „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“-Show können die Besucher ihre schauspielerischen Talente selbst unter Beweis stellen.

„SteinReich“: Sagen, Ritter, Schmugglerpfade

Spiele und Abenteuer rund um die Märchen aus dem Elbsandsteingebirge locken ins "SteinReich" bei Dresden. - Foto: djd/www.steinreich-sachsen.de
Spiele und Abenteuer rund um die Märchen aus dem Elbsandsteingebirge locken ins „SteinReich“ bei Dresden. – Foto: djd/www.steinreich-sachsen.de

Rund um die „Bastei“ trieben einst Raubritter ihr Unwesen. Heute ist die berühmteste Felsformation im Elbsandsteingebirge ein beliebtes Ausflugsziel. Auf Familien wartet gleich nebenan eine neue Attraktion: Die Erlebniswelt „SteinReich“ erweckt die Märchen und Mythen der Sächsischen und Böhmischen Schweiz zu neuem Leben. Zwischen schiefen bunten Häuschen können kleine und große Besucher abenteuerliche Entdeckungen machen, die Spiel und Rätsel mit Natur und Geschichte verbinden. Wie in einem Labyrinth führen die Wege von einer Erlebnisstation zur nächsten. Ein märchenhaftes Bauwerk erzählt zum Beispiel vom Kobold „Wolkenschieber“. Außerdem gibt es Schmugglerpfade, ein verschwundenes Dorf und Raubritterburgen zu entdecken. Unter www.steinreich-sachsen.de findet man weitere Informationen.

Auf den Spuren von Dinos und Zwergenkönig

Der Waldhochseilgarten in Obereggen ist ein Paradies für abenteuerlustige Kinder. - Foto: djd/Tourismusverband Eggental
Der Waldhochseilgarten in Obereggen ist ein Paradies für abenteuerlustige Kinder. – Foto: djd/Tourismusverband Eggental

Im Herzen des Unesco-Weltnaturerbes Dolomiten, im Südtiroler Eggental, kommen kleine und große Entdecker Sauriern und dem sagenhaften Zwergenkönig Laurin auf die Spur. Ganz neue Ein- und Ausblicke ermöglicht auch die Naturerlebniswelt „latemarium“ (Eröffnung Ende Juni 2014). Von der Aussichtsplattform „latemar.360°“, die auf 2.100 Metern Höhe in Form einer überdimensionalen hölzernen Schnecke am Felsen klebt, hat man die umliegende Bergwelt voll im Blick. Der kinderwagentaugliche Themenweg „latemar.natura“ informiert mit interaktiven Erlebnisstationen über die heimischen Lebensräume, Pflanzen und Tiere. An der Talstation in Obereggen können sich dagegen Adrenalinjunkies austoben: Im Waldhochseilgarten mit seinen 25 Stationen lassen sich die eigenen Grenzen – zum Beispiel in Sachen Geschicklichkeit und Schwindelfreiheit – austesten. Unter www.eggental.com gibt es alle Informationen.

Alpen-Achterbahn und Abenteuerspielwiese

Die "Area 47" ist eine 66.000 Quadratmeter große Abenteuerspielwiese am Eingang zum Ötztal. - Foto: djd/Imst Tourismus
Die „Area 47“ ist eine 66.000 Quadratmeter große Abenteuerspielwiese am Eingang zum Ötztal. – Foto: djd/Imst Tourismus

Die Tiroler Ferienregion Imst ist ein Tummelplatz für Outdoor-Enthusiasten (www.imst.at). Hier können sie nicht nur Wandern, Klettern und Mountainbiken oder mit dem Raftingboot Wildflüsse und Schluchten durchfahren. Für einen Adrenalinkick sorgt auch die mit 3,5 Kilometern längste Alpen-Achterbahn der Welt, der „Alpine Coaster“. Noch mehr Action- und Naturspektakel bietet die „Area 47“, eine 66.000 Quadratmeter große Abenteuerspielwiese am Eingang zum Ötztal. Im Hochseilgarten in 27 Metern Höhe kraxeln, an der riesigen Kletterwand sein Können testen oder an einer „Mega Swing Liane“ Tarzan spielen: Vieles ist möglich. Im Wasserareal warten unter anderem ein Riesen-Rutschenpark und eine Wassersprung-Rampe, wo sich wagemutige Snowboarder oder BMX-Biker mit schier unglaublichen Tricks ins Wasser stürzen.

Neuer Flowtrail und Kletterpark in der Rhön

2013 wurde der neue Kletter- und Erlebnispark beim Neustädter Haus am Kreuzberg eröffnet. - Foto: djd/Tourist-Information Bischofsheim - Kreuzberg/Rhön
2013 wurde der neue Kletter- und Erlebnispark beim Neustädter Haus am Kreuzberg eröffnet. – Foto: djd/Tourist-Information Bischofsheim – Kreuzberg/Rhön

Wanderer schätzen die Rhön im Dreiländereck zwischen Hessen, Bayern und Thüringen als abwechslungsreiches Betätigungsfeld. Über das etwa 800 Meter hohe, waldarme Hochplateau der Hohen Rhön führen jedoch auch rund 1.000 Kilometer ausgeschilderte Mountainbikestrecken. Seit 2013 gibt es am Kreuzberg, dem Heiligen Berg der Franken, auch einen Flowtrail für Bergradler mit rund 50 Performanceelementen. Nähere Informationen gibt es unter www.bischofsheim.info. Im neuen Kletter- und Erlebnispark am Neustädter Haus, einem 16.000 Quadratmeter großen Areal, kann man in zwei bis zehn Metern Höhe seinen Mut mit 54 Elementen, 50 Plattformen und neun Flying-Fox-Seilrutschen auf die Probe stellen. Zwar müssen die Wagemutigen derzeit noch mindestens 1,30 Meter groß sein, aber ein Parcours für die Kleineren sowie zwei weitere für Erwachsene sind in Vorbereitung.

Rügen: Schatzkammer der Natur

Viele interaktive Stationen laden im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl zum Ausprobieren ein. - Foto: djd/Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUH
Viele interaktive Stationen laden im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl zum Ausprobieren ein. – Foto: djd/Nationalpark-Zentrum KÖNIGSSTUH

Die Kreideküste mit dem „Königsstuhl“ auf Rügen ist das Wahrzeichen der Ostseeinsel. Der 118 Meter hohe Felsen ist Teil des Besucherzentrums im Nationalpark Jasmund und gehört zusammen mit den alten Buchenwäldern zum Unesco Welterbe. Rügen ist eine der wenigen Schatzkammern, in denen noch Reste dieser ursprünglichen Urwälder erhalten sind. Im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl (www.koenigsstuhl.com) gibt es einiges zu entdecken: Das große Außengelände und die 2.000 Quadratmeter große Ausstellungsfläche präsentieren eine Welt voller Geheimnisse, so dass man leicht einen ganzen Tag dort verbringen kann. Auf einer Zeitreise – beginnend in der Kreidezeit – erwarten die Gäste viele Exponate zum Anfassen und Ausprobieren. Ob man Abenteurer oder Forscher ist oder sich vielleicht in der Stimmung für einen romantischen Streifzug durch die Lebensbereiche des Nationalparks befindet – jeder kann sich seine individuelle Führung per Kopfhörersystem auswählen. Nicht versäumen sollte man einen Besuch im Multivisionskino, wo der Film „Die Wanderung der Alten Buchenwälder“ gezeigt wird.

Reise in die Steinzeit

Anpacken: Bei Festen, Gartenkulturaktionstagen und in kleinen Museen können Kinder erforschen, wie in früherer Zeit gelebt und gearbeitet wurde. - Foto: djd/Naturpark Wildeshauser Geest
Anpacken: Bei Festen, Gartenkulturaktionstagen und in kleinen Museen können Kinder erforschen, wie in früherer Zeit gelebt und gearbeitet wurde. – Foto: djd/Naturpark Wildeshauser Geest

Mit dem Kanu über verträumte Flüsschen paddeln, die Natur vom Fahrrad aus entdecken oder selbst zum Forscher werden und die Steinzeit erkunden – die Region Wildeshauser Geest ist ein ideales Urlaubziel für Familien. Die Jungsteinzeit hat in der Region zwischen Oldenburg und Bremen ein gigantisches Freilichtmuseum geschaffen. Zu entdecken gibt es mächtige Großsteingräber, meterhohe Burgwälle, rätselhafte Sonnensteine, geheimnisvolle Kultfiguren sowie den größten bronze- und eisenzeitlichen Friedhof des nördlichen Mitteleuropas. Gleich acht Erlebnisrouten führen durch die tiefen Urwälder und Moore zu den archäologischen Highlights (www.steinzeitreise.de). Tipp: Ein Abstecher ins Goldenstedter Moor mit seinem Naturschutz- und Informationszentrum. Der geheimnisvolle Moortunnel und der Moorlehrpfad informieren sehr anschaulich – und ein bisschen schaurig – über die Entstehung dieser Landschaft.