Eisenpfanne einbrennen – Anleitung & Tipps

Eisenpfannen erzielen hervorragende Ergebnisse auch bei sehr hoher Hitze. (Foto: Hans Vivek / Unsplash)

Eisenpfannen sind ein beliebtes Hilfsmittel in jeder Küche. Sie leiten hohe Hitze gleichmäßig weiter, sind langlebig und aus vielen deutschen Haushalten nicht mehr wegzudenken. Dieses ist auch den Herstellern nicht entgangen und dementsprechend groß und vielfältig ist das Angebot an Eisenpfannen. Wenn Sie sich für eine eiserne Bratpfanne entschieden haben, wird es Zeit für die erste Nutzung. Aber nicht wie vielleicht gedacht das Anbraten eines Steaks oder die Zubereitung der morgendlichen Pancakes, sondern das unumgängliche Einbrennen der betroffenen Pfanne.

Wieso überhaupt eine Eisenpfanne einbrennen?

Im Gegensatz zu den im Einzelhandel erworbenen Teflonpfannen sind die teils handgeschmiedeten Eisenpfannen nicht antihaftend beschichtet. Ein Zerkratzen der Pfanne und ein sofortiges Anbrennen der Speisen droht! Deswegen ist das Einbrennen der Pfanne unumgänglich. Dabei entsteht eine natürliche Schutzschicht, genannt die Patina. Doch wie gelingt es am Besten?

Es gibt, wie so oft, auch beim Einbrennen einer Eisenpfanne verschiedene Wege zum Ziel. Wir stellen vier Methoden vor, mit denen Sie zum gewünschten Ergebnis kommen.

4 Methoden für das Einbrennen der Eisenpfanne

Vorab ein wichtiger Schritt, der bei allen Methoden als erster zutrifft – das Säubern der Pfanne. Um Rost entgegenzuwirken, versetzt jeder Hersteller seine Eisenpfannen direkt nach der Produktion mit einem Korrosionsschutz. Dieses verhindert jedoch das Bilden der Patina beim Einbrennen. Reinigen Sie daher die Pfanne gründlich mit Spülmittel und warmem Wasser. Trocknen Sie anschließend die eiserne Pfanne sorgfältig ab.

Ebenso wird in allen Methoden der Einsatz von hocherhitzbarem Öl empfohlen. Zudem sollte dieses über einen niedrigen Rauchpunkt verfügen, das heißt die Temperatur, bei der das Öl anfängt zu rauchen. Besonders gut eignen sich unraffiniertes Sonnenblumen- oder Rapsöl, sowie das etwas teurere, aber am Besten geeignete Leinöl.

Übrigens, die nachstehend aufgeführten Methoden eignen sich sowohl für gusseiserne – als auch für schmiedeeiserne Pfannen.

Tipp: Sie wissen, dass die Pfanne richtig eingebrannt ist, wenn sich eine gleichmäßige, dunkle Patina gebildet hat.

Methode 1: Einbrennen auf dem Herd – Variante Öl

Das ist die üblichste und am wenigsten aufwändige Art des Einbrennens.

  • Füllen Sie die Pfanne mit Öl (ca. 3 bis 5 mm) und stellen Sie die höchste Stufe Ihrer Herdplatte ein (bei einem Induktionsherd nur ¾).
  • Sobald das Öl den Rauchpunkt erreicht, nehmen Sie die Eisenpfanne von der heißen Herdplatte und lassen Sie es abkühlen.
  • Schütten Sie das erkaltete Öl weg (Es ist nicht mehr zum Verzehr geeignet!).
  • Reiben Sie das verbliebene Fett mit einem Papiertuch in die Pfanne ein.

Tipps: Um eine gleichmäßige und starke Patina zu erhalten, verwenden Sie nie eine Herdplatte, die kleiner als die eiserne Pfanne ist.

Aufgrund der Rauchentwicklung empfehlen wir die Dunstabzugshaube an, die Fenster auf und den Feuermelder auszumachen.

Wenn Sie mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden sind oder lieber auf Nummer sicher gehen möchten, belassen Sie es nicht bei einem Mal Einbrennen. Nachdem das Öl abgekühlt ist, können Sie es noch zwei- bis dreimal zum Rauchpunkt bringen. Dies verstärkt das Ergebnis.

Vorteile dieser Methode

  • Sie ist schnell und energiesparend. Zudem bildet sich eine starke Patina.

Nachteile dieser Methode

  • Es ist mit einer hohen Rauch- und Geruchsentwicklung zu rechnen.

Methode 2: Einbrennen auf dem Herd – traditionell mit Salz und Kartoffelschalen

Ein klassischer Ansatz der ausreichende Ergebnisse erzielt.

  • Füllen Sie die Pfanne mit Öl (ca. 3 bis 5 mm) und stellen Sie die höchste Stufe Ihrer Herdplatte ein (bei einem Induktionsherd nur ¾).
  • Halten Sie nach einiger Zeit ein Stück Kartoffelschale in das Öl. Wenn es bei Kontakt zischt und Blasen schlägt, ist die richtige Temperatur erreicht.
  • Geben Sie nun weitere Kartoffelschalen hinzu bis der Boden gut bedeckt ist und bestreuen Sie diese mit einer handvoll Salz (lieber zu viel als zu wenig).
  • Wenden Sie gelegentlich. Wenn die Kartoffelschalen von beiden Seiten schwarz sind, nehmen Sie die Eisenpfanne von der Hitze.
  • Werfen Sie den erkalteten Inhalt weg.
  • Reinigen Sie die Pfanne mit warmen Wasser und einem weichen Lappen (nach dem Einbrennen kein Spülmittel zum Reinigen benutzen, da dies die Patina zerstört).

Tipps: Um eine gleichmäßige und starke Patina zu erhalten, verwenden Sie nie eine Herdplatte, die kleiner als die eiserne Pfanne ist.

Aufgrund der Rauchentwicklung empfehlen wir die Dunstabzugshaube an, die Fenster auf und den Feuermelder auszumachen.

Vorteile dieser Methode

  • Sie ist schnell und energiesparend.

Nachteile dieser Methode

  • Es ist mit einer hohen Rauch- und Geruchsentwicklung zu rechnen.
  • Die Patina wird leicht ungleichmäßig und dementsprechend schwach.

Methode 3: Einbrennen in dem Ofen

Eine moderne Methode mit hohem Zeitanspruch, aber besten Ergebnissen. Und trotz der breiten Vielfalt an Backöfen auf dem Markt ist diese Methode für alle anwendbar.

  • Geben Sie die Eisenpfanne nach dem Reinigen in einen Backofen und stellen sie ihn auf 100° Celsius (Ober-/Unterhitze). Dies sorgt dafür, dass die Pfanne komplett trocken ist und sich kein Wasser mehr in dem porösen Eisen befindet.
  • Entnehmen Sie die Pfanne dem Ofen wenn 100° Celsius erreicht sind und lassen Sie sie abkühlen.
  • Reiben Sie die Innenseite der Pfanne mit einem Papiertuch und einer der oben genannten Öle so lange ein, bis sie glänzt.
  • Wischen Sie mit einem weiteren Papiertuch die Pfanne wieder sauber, bis der Ölfilm augenscheinlich verschwunden ist (die poröse Oberfläche der Pfanne hat Öl aufgenommen).
  • Legen Sie die Pfanne umgekehrt auf einem Rost in den Ofen und stellen Sie 250° Celsius ein (Ober-/Unterhitze). Warten Sie ab dem Erreichen der Temperatur eine Stunde ab.
  • Schalten Sie anschließend den Ofen aus und lassen Sie die Eisenpfanne eine weitere Stunde in ihm ruhen.
  • Wiederholen Sie diesen Vorgang so lange bis die Pfanne leicht glänzt (voraussichtlich um die 5 Mal – ruhig über mehrere Tage verteilt).

Tipp: Legen Sie Aluminiumfolie auf das Rost, um mögliches Tropfen zu verhindern.

Vorteile dieser Methode

  • Sie erzielen eine starke und gleichmäßige Patina.

Nachteile dieser Methode

  • Die Methode ist sehr zeit- und energieaufwendig.

Methode 4: Einbrennen auf dem Grill

Wenn Sie sowieso gerade einen Grillabend planen oder einfach den schönen Tag parallel zum Einbrennen nutzen möchten, bietet sich diese Methode an.

Tipp: Ein Gasgrill ist von großem Vorteil, da dieser nicht wie ein Holzgrill möglicherweise mehrmals wieder angefacht werden muss.

Offene Grills

Jede Art Grill kann hierfür genutzt werden, solange das Rost offen an der Luft ist und nicht abgedeckt.

Die in Methode 1 und 2 beschriebenen Vorgänge können sie hierfür 1 zu 1 übernehmen. Der einzige Unterschied ist, dass statt der heißen Herdplatte die Hitze des Feuers genutzt wird. Diese Variante erzielt identische Ergebnisse zu denen auf der Herdplatte, solange die Hitze einigermaßen konstant gehalten wird.

Tipp: Das Grillrost sollte nicht kleiner als die Eisenpfanne sein.

Vorteile dieser Methode
  • Sie müssen keine Rauch- und Geruchsbelästigung in Ihrer Wohnung befürchten.
  • Sie erzielen eine zufriedenstellende Patina.
Nachteile dieser Methode
  • Etwas aufwendig, den Grill erst zum Laufen zu bekommen und dann am Laufen zu halten (Holzkohlegrill).
Erreichter Rauchpunkt beim Einbrennen auf dem offenen Grill. (Foto: Tim Wright / Unsplash)

Geschlossene Grills

Bei dieser Variante des Grills wird das Grillgut in einem geschlossenen Garraum zubereitet. Das heißt, die Ummantelung umgibt das Rost; ein gängiges Beispiel hierfür ist der beliebte Kugelgrill.

Damit können Sie Methode 3 anstatt im Backofen auch in einem solchen Grill durchführen. Die Schritte sind genau dieselben wie in Methode 3 beschrieben, nur das die Eisenpfanne im Grill und nicht dem Backofen eingebrannt wird.

Tipp: Viele geschlossenen Grills verfügen über ein Thermometer. Falls dies nicht der Fall ist, können Sie eins im Grillbedarf relativ preiswert erwerben.

Vorteile dieser Methode
  • Sie müssen keine Rauch- und Geruchsbelästigung in Ihrer Wohnung befürchten.
  • Sie erzielen eine starke und gleichmäßige Patina.
Nachteile dieser Methode
  • Etwas aufwendig den Grill erst zum Laufen zu bekommen und dann am Laufen zu halten (Holzkohlegrill).
  • Nicht jeder besitzt einen geschlossenen Grill, im Idealfall sogar mit Gas betrieben.
  • In manchen Fällen muss erst ein geeignetes Thermometer gekauft werden.

Fazit

All diese Methoden können Ihnen dabei helfen, Ihre Eisenpfanne richtig einzubrennen. Für welche der hier präsentierte Sie sich letztendlich entscheiden liegt ganz bei Ihnen und den Aufwand, den Sie dafür in Kauf nehmen möchten.

Aber selbst wenn die Patina am Ende nicht absolut perfekt wird, merken Sie sich: Alle Methoden erzielen eine ausreichende Patina. Zudem ist ein weiterer Charme der Eisenpfanne, dass sich ihre Schutzschicht mit jeder Anwendung verstärkt. Die beste Lösung für eine Langlebigkeit Ihrer Pfanne und das Gelingen Ihrer Rezepte ist also eine häufige Nutzung.