Gesundheit durch Salz, Schlick und Schwefel

Wo Wellness nur einer von vielen Wohlfühlfaktoren ist

Wenn von Wellness die Rede ist, sind oft wohltuende Gesichts- oder Körperbehandlungen gemeint. Aber vieles, was entspannt und beim Abschalten vom Alltag hilft, ist nicht gleich heilsam. Um das körperliche und seelische Gleichgewicht dauerhaft wiederherzustellen, sind komplexe Gesundheitslehren wie die Kneipp-Kur oder der Einsatz natürlicher Heilmittel wie Naturmoor oder -schlick, Thermal- oder Meerwasser besser geeignet. So mancher könnte einen Kuraufenthalt gut gebrauchen. Angesichts der Kürzungen im Gesundheitssektor ist das aber oft nicht leicht realisierbar. Gut beraten, wer den Urlaub für eine „kleine Kur nebenher“ nutzt. Zahlreiche Orte zwischen Nordsee und Zugspitze bieten neben wohltuender Wellness auch Schnupperkuren, Relaxtage oder pauschale Gesundheitswochen. Die Bewegung in der Natur entpuppt sich übrigens als effektiver Wohlfühlfaktor.

Naturschlick mit fünf Sternen

Echte Fischerromantik können Urlauber etwa in Neuharlingersiel erleben. Neben authentischem Hafenflair punktet der Küstenort nordwestlich von Wilhelmshaven auch mit einem breiten Strand am Weltnaturerbe Wattenmeer sowie Wassersport in allen Facetten. Seit 2011 hat der Ort noch ein weiteres Highlight im Programm: Das „Badewerk“. Hier gibt es zahlreiche Thalasso- und Wellnessangebote, bei denen örtliche Heilmittel wie frisches Meerwasser und der 400 Jahre alte, naturreine Neuharlingersieler Naturschlick zum Einsatz kommen. Bei Massagen, Packungen, Behandlungen und Saunabesuchen lässt es sich hier wunderbar entspannen. Besonders hervorzuheben sind dabei Angebote mit dem Qualitätssiegel „Medical Wellness Stars“, bei denen sich medizinisch-therapeutische Leistungen mit einem hohen Wohlfühlfaktor verbinden. Dafür stehen qualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung, die für jeden Gast und seine Beschwerden die passenden Anwendungen finden. Als erste Einrichtung in Niedersachsen wurde das Badewerk 2011 mit der Höchstwertung von fünf „Medical Wellness Stars“ ausgezeichnet. Unter www.neuharlingersiel.de gibt es weitere Informationen.

Salzluft schnuppern in Baden-Württemberg

In Bad Schönborn befindet sich die größte "Totes-Meer-Salzgrotte" in Baden-Württemberg. Die reine Luft in der Salzgrotte sorgt für Linderung und Besserung bei chronischen Erkrankungen der Atemwege. - Foto: djd/Kur-Betriebsgesellschaft mbH Bad Schönborn
In Bad Schönborn befindet sich die größte „Totes-Meer-Salzgrotte“ in Baden-Württemberg. Die reine Luft in der Salzgrotte sorgt für Linderung und Besserung bei chronischen Erkrankungen der Atemwege. – Foto: djd/Kur-Betriebsgesellschaft mbH Bad Schönborn

Eingebettet in die reizvolle Naturlandschaft des Kraichgaus lockt Bad Schönborn mit abwechslungsreichen Freizeitmöglichkeiten und der größten Thermenlandschaft im Südwesten Deutschlands. Der zentral im Rhein-Neckar-Dreieck gelegene Kurort verfügt mit dem Thermarium Wellness- und Gesundheitspark über einen Garanten für Wohlfühlmomente. Mit einer Gesamtwasserfläche von mehr als 1.400 Quadratmetern sowie rund 280 Wasserattraktionen können Erholungsuchende ausgiebig im wohlig-warmen Nass relaxen. Das Thermalwasser mit einem Solegehalt von drei Prozent ist vor allem bei rheumatischen Entzündungen, bei Gelenk- oder Wirbelsäulenbeschwerden eine Wohltat. Wer möchte, verweilt in der weitläufigen Saunalandschaft oder nutzt die verschiedenen Massage-, Fitness- und Beautyangebote. Zur Wellnessoase gehört auch die derzeit größte „Totes-Meer-Salzgrotte“ in Baden-Württemberg. Die Salzluft ist hilfreich bei chronischen Erkrankungen der Atemwege. Unter www.bad-schoenborn.de gibt es detaillierte Informationen sowie Pauschalangebote. Die gute badische Küche und die vielseitigen Wanderungen im „Land der 1.000 Hügel“ versprechen eine Extraportion Genuss.

Römische Badelust in der Hallertau

Im Nymphäum von Bad Gögging gibt es gleich drei unterschiedlich temperierte Becken. - Foto: djd/Tourist-Information Bad Gögging
Im Nymphäum von Bad Gögging gibt es gleich drei unterschiedlich temperierte Becken. – Foto: djd/Tourist-Information Bad Gögging

Die Römer liebten die Kunst der Entspannung. Selbst entlang des Limes, fernab von Rom, begründeten sie einen Kurbetrieb, für den sie Schwitzbäder, Warm- und Kaltwasserbecken sowie Fußbodenheizungen installierten. Von der antiken Badelust wurde auch die moderne Limes-Therme inspiriert. In einem Limes-Wachtturm, der sich an seinen historischen Vorbildern orientiert, können Wellnessfans in römischem Ambiente saunieren. In fünf Saunen schwitzt es sich hier bestens – bei unterschiedlichen Temperaturen zwischen 40 und 90 Grad Celsius. Der Saunagarten verlockt nach dieser schweißtreibenden Angelegenheit inmitten seiner mediterranen Bepflanzung zum Lustwandeln auf 600 Quadratmetern Fläche. Und auch wenn der Badetag nach römischem Vorbild verläuft, lohnt es sich, die Wohltaten der alten Ägypter auszuprobieren: beispielsweise das Schönheitsritual Rasul mit Pflegeschlamm und Kräuterdampfbad. Das gesundheitsfördernde Schwefelwasser wurde auch schon in der Antike entdeckt. Genutzt wird es im niederbayerischen Hopfenland Hallertau noch heute. Auf www.bad-goegging.de gibt es alle Informationen über den Kurort, seine Angebote und seine rund 2000-jährige Geschichte.

Bäderland Bayerische Rhön: Radeln und Wohlfühlen

Bad Kissingen ist ein beliebtes Etappenziel auf einer Radtour durch die Bayerische Rhön. - Foto: djd/Tourismus GmbH Bayerische Rhön
Bad Kissingen ist ein beliebtes Etappenziel auf einer Radtour durch die Bayerische Rhön. – Foto: djd/Tourismus GmbH Bayerische Rhön

Die Rhön ist eine Mittelgebirgslandschaft mit einer Vielzahl an liebens- und lebenswerten Orten und Fachwerkstädtchen sowie einer nahezu intakten Natur. Die Region wurde nicht nur als Naturpark ausgezeichnet, sondern erhielt 1991 von der UNESCO auch das Prädikat „Biosphärenreservat“ verliehen. Informationen gibt es beim Infozentrum Rhön unter www.rhoen.de. Wer sich gerne bewegt, kann die Rhön etwa auf dem 260 Kilometer langen Rundweg „Vom Main zur Rhön“ – vom ADFC mit drei Sternen zertifiziert – entdecken. Er führt unter anderem durch das Bäderland Bayerische Rhön und damit auch nach Bad Kissingen, eine der bekanntesten Kurstädte Deutschlands. Die KissSalis-Therme, weitläufige Kuranlagen und eine vorzügliche Gastronomie laden hier zu einem ausgiebigen Zwischenstopp ein. Die Kurorte Bad Bocklet und Bad Neustadt sind die weiteren Stationen auf dem Weg nach Bad Königshofen, das durch die Frankentherme bekannt ist. Durch das Streutal führt die Route über Mellrichstadt und Ostheim nach Fladungen. Bischofsheim und Wildflecken sind die nächsten Orte auf dem Weg nach Bad Brückenau. In allen Orten steht das Wohlbefinden an erster Stelle, und zwar nicht nur das der Radler.

Eisenwasser und Hot-Stone-Massage

Massagen, Shiatsu oder Hot Stone - das Angebot an wohltuenden Anwendungen ist groß. - Foto: djd/Staatsbad und Touristik Bad Bocklet/Hub
Massagen, Shiatsu oder Hot Stone – das Angebot an wohltuenden Anwendungen ist groß. – Foto: djd/Staatsbad und Touristik Bad Bocklet/Hub

„Der Bad Bockleter altert nicht – er rostet.“ Dieser Ausspruch liegt in der Tatsache begründet, dass das bayerische Staatsbad Bad Bocklet über das eisenhaltigste Wasser in Deutschland verfügt. Die 1724 entdeckte und vom berühmten Barockbaumeister Balthasar Neumann eingefasste Quelle begründete dann auch den Ruf des romantischen Orts im Bäderland Bayerische Rhön als Staatsbad und Kurstadt. Im Laufe der Zeit suchten dort zahlreiche Menschen, darunter viele Persönlichkeiten von Rang und Namen, Genesung und Erholung. Heute ist Bad Bocklet nicht nur als kleiner Kurort im Schatten des berühmteren Bad Kissingen bekannt, sondern als Geheimtipp für einen entspannenden Urlaub in beschaulichem Ambiente und schöner Natur. Nähere Informationen gibt es unter www.badbocklet.de. Das Wasser ist nicht der einzige Wohlfühlfaktor in Bad Bocklet. Neben zahlreichen Sport- und Fitnessangeboten wird hier körperliche und seelische Wellness großgeschrieben. Saunen und Dampfbäder, Aromatherapie und Massageanwendungen von Shiatsu bis Hot Stone lassen den Alltag vergessen. Dazu kommt die Wirkung, welche die schöne Lage des Orts ausübt: Sanfte Flussauen, lichte Wälder oder auch der weitläufige Kurpark laden zu entspannenden Spaziergängen ein.

Bad Brambach: Stärkste Radonquelle der Welt

32 Grad warm ist das Wasser in der Bade- und Saunalandschaft von Bad Brambach. Von hier blickt man auf die bewaldeten Wiesen des Kurparks. - Foto: djd/Sächsische Staatsbäder GmbH/C. Beer
32 Grad warm ist das Wasser in der Bade- und Saunalandschaft von Bad Brambach. Von hier blickt man auf die bewaldeten Wiesen des Kurparks. – Foto: djd/Sächsische Staatsbäder GmbH/C. Beer

Der waldreiche „Bäderwinkel“ im Vogtland ist ein idealer Ort, um zur Ruhe zu kommen. Hier liegen die gepflegten sächsischen Staatsbäder Bad Brambach und Bad Elster. Trotz ihrer langen Tradition gelten sie noch immer als Geheimtipp. Während Bad Elster mit königlicher Bäderarchitektur punktet, wirkt Bad Brambach wie die stille, ebenso anmutige kleine Schwester. Weltbekannt wurde der Ort vor gut 100 Jahren durch seine Wettin-Quelle, die stärkste Radon-Mineralheilquelle der Welt. Sie entspringt im gepflegten, 16 Hektar großen historischen Kurpark. Im Therapie- und Wohlfühlzentrum der Sächsischen Staatsbäder GmbH kommt das Wasser in Form von Bade- und Trinkkuren zum Einsatz. Grundsätzlich können Urlaubsgäste auch ohne ärztliches Formular aus einem breitgefächerten Gesundheits- und Wohlfühlkatalog wählen. Nähere Informationen – etwa zu „Gesundheitswochen“ und anderen, neuen Pauschalangeboten – gibt es unter www.saechsische-staatsbaeder.de. Entspannung pur bietet ein Besuch der großzügigen Bade- und Saunalandschaft in Bad Brambach. Hier taucht man in 32 Grad warmes Wasser ein und genießt einen Panoramablick auf den angrenzenden Kur- und Landschaftspark. Eine besondere Atmosphäre strahlt das Saunadorf mit seinen romantischen Pavillons und einer urigen Kaminhütte aus. Regelmäßig öffnet man die Pforten zu einer Mitternachtssauna.