Checkliste für werdende Eltern: Was kostet das erste Kind?

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit wurden zu Jahresbeginn die Regelungen für das Elterngeld erweitert. Die Neufassung eröffnet frisch gebackenen Eltern deutlich mehr Flexibilität – gerade für diejenigen, die während der Elternzeit in Teilzeit arbeiten möchten. Im besten Fall können Eltern künftig bis zu einer Maximaldauer von 28 Monaten das neue „Elterngeld Plus“ nutzen. Wichtig zu wissen: Die neuen Regelungen gelten erst für Kinder, die ab dem 1. Juli 2015 auf die Welt kommen.

Bis zu 28 Monate Elterngeld Plus beziehen

Bisher stand Eltern für höchstens 14 Monate das volle Elterngeld zu. Die Voraussetzung dafür: Sie teilen sich in den ersten Lebensmonaten die Betreuung des Nachwuchses. Wer zugleich einer Teilzeitbeschäftigung nachging, erhielt weniger Elterngeld. Mit dem „Elterngeld Plus“ können Eltern, die bereits früher in ihren Beruf zurückkehren wollen, den Bezug des Elterngeldes individuell strecken – auf bis zu 28 Monate. Das „Elterngeld Plus“ beträgt in dieser Phase maximal die Hälfte des bisherigen Elterngeldes. Dafür müssen sie den neuen sogenannten Partnerschaftsbonus einlösen und erhalten damit vier zusätzliche Elterngeld-Plus-Monate, wenn beide Elternteile parallel in Teilzeit arbeiten. Geändert hat sich zudem die Regelung zur Elternzeit: Künftig können Eltern bis zu 24 Monate ihrer dreijährigen Elternzeit später in Anspruch nehmen – sogar bis zum achten Lebensjahr des Kindes. Bislang war dies auf maximal zwölf Monate beschränkt.

Den finanziellen Überblick behalten

Ganz gleich, für welche individuelle Lösung beim Elterngeld, Elterngeld Plus oder Partnerschaftsbonus sich die jungen Mütter und Väter entscheiden – in jedem Fall kommen mit der Geburt ihres Kindes viel Verantwortung, neue Aufgaben und auch neue Kosten auf sie zu. Um dabei nicht den Überblick zu verlieren, ist die interaktive Checkliste „Was kostet das erste Kind?“ auf www.geld-und-haushalt.de hilfreich. Anhand von Durchschnittspreisen, die in Drogerien, Versand- und Warenhäusern ermittelt wurden, können werdende Eltern ausrechnen, was finanziell auf sie in den ersten zwölf Monaten zukommt. Wer etwa Kinderwagen, Kleidung und Möbel neu kauft, landet schnell bei mehr als 4.000 Euro für das erste Lebensjahr. Für eine individuelle Planung kann die Liste einfach per Mausklick ergänzt und auf dem heimischen PC gespeichert werden. So haben werdende Eltern einen Überblick, was sie noch brauchen und können direkt eine Einkaufs- oder Wunschliste schreiben. Neben der interaktiven pdf-Checkliste gibt es auch eine Basisversion im Excel-Format.

Maximale Förderung nutzen

In einem Anwendungsbeispiel erklärt das Bundesfamilienministerium das neue Elterngeld Plus: „Pausiert etwa die Mutter für sechs Monate und bezieht volles Elterngeld, so kann sie anschließend für zwölf Monate Elterngeld Plus beziehen. Ihr Partner kann zwei Monate Elterngeld oder vier Monate Elterngeld Plus nutzen. Arbeiten beide im Anschluss für mindestens vier Monate Teilzeit mit 25 bis 30 Wochenstunden, können beide jeweils für diese vier Monate Elterngeld Plus erhalten.“ Welche Kosten für das erste Kind entstehen, zeigt beispielsweise eine aktuelle Checkliste auf www.geldundhaushalt.de/Infothek/checklisten.html.